Diakonie freut sich über Budget für Gebärdendolmetscher Mehr Teilhabe am Arbeitsleben

Mönchengladbach · Die Diakonie Neue Arbeit in Mönchengladbach freut sich über die Bewilligung eines Budgets für ihre Gebärdendolmetschereinsätze.

Fatima Hammoumi und Nancy Kretschmer steuern ein Team von sieben Mitarbeitern an der Finisher-Anlage der Diakonie-Wäscherei. Gute Absprachen über Prozessschritte sind notwendig. Stavroula Fourtouna und Roman Poryadin übersetzen in Gebärdensprache.

Foto: Olivia Zajusch, Diakonie Neue Arbeit gGmbH

Die Gelder werden über die Ausgleichsabgabe zur Teilhabe am Arbeitsleben für Schwerbehinderte (§26 SchwbAV) durch die Stadt Mönchengladbach zur Verfügung gestellt. Damit stehen der Tochtergesellschaft Diakonie Neue Arbeit Integration gGmbH (NAI) monatlich über zehn Stunden zur Verfügung, um die Kommunikation mit gehörlosen und hörgeminderten Mitarbeitenden weiter zu verbessern.

„Die Gebärdensprache ist gem. § 6 BGG als rechtlich eigenständige Sprache anerkannt. Unsere Mitarbeitenden haben das Recht, sich in ihrer eigenen Sprache zu verständigen und daraus erwächst die Verpflichtung für unser Unternehmen im Sinne eines inklusiven Arbeitslebens die Sprachbarrieren im Arbeitsalltag abzubauen. Gebärdenunterstützte Kommunikation im Unternehmen bedeutet auch Anerkennung und Wertschätzung der Mitarbeitenden mit einer Beeinträchtigung im Bereich des Hörens“, erklärt Olivia Zajusch, Teamleiterin des Sozialdienstes bei der Diakonie Neue Arbeit.

Aktuell sind in der Diakonie Neue Arbeit Integration gGmbH 27 gehörlose bzw. hörgeminderte Mitarbeitende in der Wäscherei an der Tomphecke und im Wilhelm Kliewer Haus beschäftigt, einem Gäste- und Tagungshaus im Hardter Wald. „Während technische Hilfsmittel wie Smartphones und schriftbasierte Kommunikation im Arbeitsalltag unterstützen, sind diese Mittel oft nicht ausreichend. Besonders für die elf Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund (aus Ländern wie Polen, Kenia, Slowenien, Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Ukraine und Sri Lanka) und für jene, die die Deutsche Gebärdensprache (DGS) nur rudimentär beherrschen, sind zusätzliche Dolmetscher essenziell“, betont Zajusch.

Die bewilligten Dolmetscherstunden ermöglichen den gezielten Einsatz freiberuflicher Gebärdendolmetscher in verschiedenen Bereichen wie Arbeitsanweisungen und Unterweisungen (inkl. Hygienevorschriften), Entwicklungsgespräche, Konfliktgespräche am Arbeitsplatz, Einarbeitung an neuen Maschinen, Schulungen bei Änderungen betrieblicher Abläufe, Beratung in psychosozialen Belangen, Personalgespräche zu arbeitsrechtlichen Themen.

Aufgabenschwerpunkte der Diakonie Neue Arbeit Integration gGmbH sind die Qualifizierung und Beschäftigung von Menschen mit und ohne Behinderung mit dem Ziel der Integration in das Erwerbsleben.