Gewerkschaft schließt Streiks nicht aus Bierbrauer wollen mehr Lohn

Mönchengladbach · Der Bierdurst ist groß: Laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten trinkt der über-16-jährige Nordrhein-Westfale im Schnitt 143 Liter Bier pro Kopf – das entspräche eine Bier-Quote von 316 600 Hektoliter für Mönchengladbach im vergangenen Jahr. Jetzt fordern die Beschäftigten der Brauereien mehr Lohn. Streiks sind nicht unwahrscheinlich, sagt die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss, Claudia Hempel.

Der Bierdurst ist da. Aber die Brauereien drosseln den Zapfhahn, wenn‘s um mehr Lohn geht.

Foto: NGG | Tobias Seifert

Als Brauerei-Gewerkschaft fordert die NGG für ein Jahr 430 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten. Azubis sollen 150 Euro mehr bekommen. Das Lohn-Plus soll dabei für alle gelten – vom Brauer am Sudkessel genauso wie für die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die die Qualitätskontrolle macht.

Die rheinisch-westfälischen Brauereien drückten bei den laufenden Lohntarifverhandlungen allerdings auf die Bremse – mit gerade einmal 2,5 Prozent in diesem Jahr und einer gleichen Lohnerhöhung in 2024 plus je einer Einmalzahlung von 1 000 Euro. Entsprechend gärt es gerade in den Belegschaften der heimischen Brauereien.

„Wenn das so weitergeht, haben wir bald einen Knoten in der NRW-Bierleitung. Erste Warnstreiks hat es bereits gegeben. Weitere werden folgen“, so Claudia Hempel. Die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss wirft den Brauereien vor, die Beschäftigten „weit unter der Inflationsmarke abspeisen zu wollen“.

Dabei sei der Bierabsatz in Nordrhein-Westfalen mit 21 769 000 Hektolitern im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – immerhin um 7,1 Prozent gegenüber 2021. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Bundesamtes.

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