NABU und NAJU starten tolle Mitmach-Aktion für Kinder Dem Single-Storch auf der Spur

Buchholz · In der Nähe des Buchholzer Waldes wird schon seit Jahren ein Storch gesichtet, der sich scheinbar weder paart noch im Winter gen Süden fliegt. NABU und NAJU Mönchengladbach suchen jetzt die besten Bilder, Geschichten und einen Namen für den einsamen Storch. Schulkinder von Klasse 1 bis 6 können mitmachen und tolle Preise gewinnen.

Dieser Storch wird seit Jahren allein gesichtet – auch im Winter, wenn seine Artgenossen in Afrika weilen.

Foto: Caroline Dormanns/NABU MG

Geschichten ranken sich um den „einsamen“ Storch. Eine davon erzählt vom Storch, der durch Europa gereist ist, um herauszufinden, warum er eigentlich die Babys bringen soll und Adebar genannt wird – „Niemand heißt hier Adebar!“ – und schließlich nach Mönchengladbach kommt, um die Kinder hier zu fragen...

Hintergrund der von der Naturschutzjugend (NAJU) und dem Naturschutzbund Mönchengladbach ins Leben gerufenen Mitmach-Aktion für Schulkinder ist die jahrelange Beobachtung eines (noch) namenlosen, einsam im Raum Buchholz umherstreifenden Storchs, der offensichtlich auch hierzulande überwintert.

„Wahr ist, dass ich vor gut 20 Jahren an einem Haus in Beckrath vorbeifuhr, das mit Babysachen geschmückt war“, erinnert sich NABU-MG-Vorsitzender Kurt Sasserath. „Auf der Laterne vor dem Haus war ein Papp-Storch montiert... Dachte ich – bis sich der Storch bewegte.“

Sasseraths Nachforschungen ergaben: Der Storch ist wahrscheinlich ein Zooflüchtling, der sich europäische Gegenden mit einem milden Winter und entsprechendem Nahrungsangebot aussucht. „Storche ernähren sich unter anderem von Mäusen und anderen Kleinsäugern, die auch im Winter, sofern sie nicht arktisch ausfallen, leicht zu erbeuten sind.“ Beobachtungen des Storches in den Wintermonaten bewiesen eindeutig, dass das Zugverhalten aufgegeben wurde, so Sasserath. „Er wurde schon auf Demos gegen RWE gesehen und hat so manchen Stau verursacht, weil schaulustige Autofahrer anhielten, um dem einsamen Storch Gesellschaft zu leisten“, erzählt er – und hat eine Bitte: „Da Störche weder scheu noch gefährlich sind, sollten Menschen sich ruhig verhalten und Abstand wahren, um die Vögel nicht zu beunruhigen.“

Ob Legende oder Wahrheit, es sei eine schöne Geschichte, die sehr gut zu einem Storchenpaar passe, das gerade im Bresgespark versuche, eine Familie zu gründen, so Sasserath. „Als typischer Kulturfolger schätzen Störche die Nähe des Siedlungsraums und offensichtlich wird der Storch noch immer als Glücksbringer gefeiert.“ Der seit dem 12. Jahrhundert bekannte Name „Adebar“ bedeute Glücksbote. „Hoffentlich melden sich viele Kinder“, wünscht sich Sasserath. „Sie können in dieser Zeit Glück gebrauchen.“