Arbeitsminister Hubertus Heil machte seine Position deutlich: „Deutschland muss Stahlstandort bleiben, das ist ein Riesenpfund für die Zukunft“. In die Zukunft invesiert hat auch die SMS group, die ihre neue Konzernzentrale in Mönchengladbach für den prominenten Besuch öffnete. Jochen Burg, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung, führte den Minister persönlich durch den Campus und die Produktionshallen. Begleitet wurden sie von Vertretern der SMS-Geschäftsführung, des Betriebsrates und der Gewerkschaft sowie Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der Bundestagsabgeordneten Gülistan Yüksel und weiteren Gladbacher SPD-Politikern.
Das markante Gebäude (Hartmann Architekten) mit seinen fünf miteinander verbunden Cubes bietet alles, was es für die Errichtung und den Betrieb moderner Stahlwerke braucht. „Eine inspirierende Umgebung für Zusammenarbeit und Kommunikation“, wie Jochen Burg ausführte. Jeder der Cubes repräsentiere einen der Produktionsbereiche: Metallurgie, Rohre/Profile, Schmiede, Service und Flachproduktion. Über allem „schwebt“ ein transparentes Membrandach, dass durchaus gewollt an ein Zahnrad erinnert. Im Inneren stehen 1 500 Arbeitsplätze zur Verfügung, komplett ausgerichtet auf flexible Arbeitswelten zwischen Coworking und Homeoffice. Bewegung im Büroalltag – auch das findet sich wieder, unter anderem durch einen Aktivstehboden, Aktivsitzmöbel und Boxelemente an den Wänden zum Stressabbau. Die ersten SMS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schon eingezogen, Mitte des Monats werden zwei weitere Cubes in Betrieb genommen, Ende des Jahres sind die Kolleginnen und Kollegen aus Düsseldorf mit ihrem Umzug an der Reihe.
Ein Thema, was den Arbeitsminister besonders interessierte: die Gewinnung von neuem qualifizierten Personal. „Der Arbeitsmarkt ist leer, deshalb setzt die SMS group bei der Fachkräftegewinnung in besonderem Maße auf die Ausbildung junger Menschen“, erklärte Burg. Bis zu 80 Azubis stelle das Unternehmen jährlich ein, aber es gelte das Prinzip Klasse statt Masse. Hubertus Heil bot seine Unterstützung an, denn Arbeitsplätze seien ein großes Stück der Wertschöpfungskette.
Im Produktionsbereich übernahm Leiter Tino Stiels die Führung. SMS ist einer der weltweit größten Anlagenbauer für die Metallindustrie und liefert maßgeschneiderte Lösungen für die gesamte Produktion. Modellcharakter hat die Transformation von „grauem“ zu „grünem“ Stahl, hier spielt die SMS group mit zwei Projekten ganz vorne mit. „Das ist weltweit ein Riesenumbruch“, wie Christian Fröhling, Vizepräsident Metallurgie“, dem Minister erklärte, und SMS habe heute schon sehr gute Lösungen, fossile Brennstoffe wie Kohle und Koks durch erneuerbare Energiequellen zu ersetzen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bei der SMS group
Für Thyssenkrupp entwickelt SMS aktuell eine Anlage, die mit Erdgas oder Wasserstoff angetrieben wird. So können jährlich 3,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das Auftragsvolumen liegt bei 1,8 Milliarden Euro. 2026 soll die Anlage in Duisburg in Betrieb gehen. Wegweisend für die Dekarbonisierung ist auch ein Projekt in Schweden, bei dem die SMS group als Partner das weltweit erste integrierte Stahlwerk auf Basis von erneuerbarem Wasserstoff baut.
Arbeitsminister Hubertus Heil zeigte sich beeindruckt von dem, was er an diesem Tag gehört und gesehen hatte: „Ihre Projekte sind echte Leuchtfeuer für die Region, das wird der deutschen Wirtschaft in Summe gut tun.“