Die Idee zu dem Projekt kam den Soroptimistinnen im Zuge der Orange Days, den weltweiten Aktionstagen gegen Gewalt an Frauen. „In Gesprächen mit jungen Mädchen wurde mehrmals der Wunsch nach Selbstverteidigungstraining geäußert. Wir haben daher entschieden, die Einnahmen aus unserem letzten SI-Kinoabend für dieses Projekt zu verwenden“, erzählt Soroptimistin Dr. Jessica Hinteregger-Männel.
Unter den Mädchen der ersten Gruppe ist auch Wuyo, die über das Mataré-Gymnasium von dem Angebot gehört hat. „Ich wollte dabei sein, weil es für Mädchen leider immer noch wichtig ist, sich zur Wehr setzen zu können“, so die 16-Jährige. Denn kommt es zu einem körperlichen Angriff, braucht es praktische und einfache Lösungen. Deshalb lernen die Teilnehmerinnen gemeinsam leicht zu erlernende Verteidigungsmöglichkeiten gegen typische Bedrohungen.
Doch Selbstbehauptung bedeutet nicht nur Kampftechniken zu lernen. „Die körperliche Verteidigung ist die allerletzte Eskalationsstufe“, erklärt Trainer Andreas Schumann. „Dazu muss es gar nicht kommen, wenn man vorher seine persönlichen Grenzen klar kommuniziert. Das bedeutet: Sich einer Situation entziehen, wenn das Bauchgefühl nicht stimmt. Und wenn das nicht mehr geht: Laut und bestimmt klarmachen, dass das Verhalten des Anderen unangemessen ist. Hier spielt auch Körpersprache eine große Rolle.“ Ein Tipp des Profis: Angreifer mit „Sie“ ansprechen. So wissen Passanten, dass es sich nicht um einen Streit unter Freunden, sondern um den Übergriff eines Fremden handelt.
Der SI-Club Meerbusch und der Atis Sports Club wollen noch weitere kostenlose Selbstbehauptungskurse anbieten. Mädchen und Frauen, die Interesse haben, können sich unter info@club-si-meerbusch.de dafür vormerken lassen.