Wie zerbrechlich alles Leben ist, macht das Kirchenjahr im November zu seinem zentralen Thema: Jeder kennt die Gedenktage Allerseelen, Allerheiligen und den Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt. Mit diesem Tag endet das kirchliche Jahr, um am ersten Advent neu zu beginnen. Unter dem Titel „fragilis“ (= fragil, vergänglich) zeigt Marlies Blauth zum Teil hauchfeine Zeichnungen aus Kohlenstaub. Alle Arbeiten bleiben farblich zurückhaltend; nur das Bild in der Apsis mit seiner geometrischen Form, die sich als Kreuzform deuten lässt, leuchtet mit roten Linien auf violett-erdigem Grund. „Heilerde“ kann man kaufen, die Künstlerin kennt sie aus Kindheitstagen, allein diesen Begriff fand sie gleich schon spannend. Und da sie mit allen möglichen Materialien malt und zeichnet, gibt es eben auch ein paar wenige Bilder mit dieser fein gemahlenen Erde, die für eine samtene, empfindliche Bildoberfläche sorgt. Auch der Kohlenstaub ist ein sensibles Material. So passen die Arbeiten in eine Zeit, in der wir alle uns immer wieder, nicht nur novemberbedingt, Gedanken über die Kostbarkeit des Lebens machen.
Thematisch ist Marlies Blauth hauptsächlich in der Natur unterwegs: Pflanzen und Landschaften sind in ihrem Gesamtwerk die wesentlichen Motive.
Die Vernissage ist am kommenden Sonntag, 20. Oktober, um 11 Uhr in der Evangelischen Kirche Osterath, Alte Poststraße 15.