Musik aus dem Salon

Krefeld · Das Kammerkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker am Sonntag, 18. Januar, um 11 Uhr im Glasfoyer Theater Krefeld bringt "Musik aus dem Salon".

Foto: Guenter Hamich / pixelio.de

Durch den wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert die "Salongeselligkeit". Ihr Name bezieht sich auf den Ort der Treffen: den Salon als das repräsentative, zur Darstellung des eigenen Wohlstands und der Kultiviertheit eingerichtete Zimmer der Wohnung. Gastgeberinnen der Gesellschaften, die im regelmäßigen Turnus stattfanden, waren meist Frauen. Berühmtheit als "Salonière" erlangten beispielsweise Henriette Herz und Rahel Varnhagen.

Stets spielte die Kunst in den Salons eine wichtige Rolle. So gab es neben den gemischten Salons, in denen parallel Musik, Malerei, Literatur, Kartenspiel und vieles mehr gepflegt wurden, auch reine Musiksalons und Literatursalons, wobei gerade für junge, unverheiratete Damen der Salon eine zentrale Bedeutung bekam: Hier konnten sie durch herausragende musikalische Leistungen die Aufmerksamkeit der männlichen Besucher, speziell potenzieller Heiratskandidaten, erwecken. Insofern entstand schnell ein eigenes Musikgenre, das gezielt auf gemäßigte Virtuosität, "sprechende" Titel und Erzeugung einer romantischen Stimmung ausgerichtet war.

Im zweiten Kammerkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker, das am Sonntag, 18. Januar ab 11 Uhr im Foyer des Theaters Krefeld stattfindet, soll ein wenig dieser in den Salons gepflegten Musik und der dortigen Atmosphäre wieder zum Leben erweckt werden. So darf das "Gebet einer Jungfrau" nicht fehlen, ein Klavierstück, mit dem der polnischen Komponistin Tekla Badarzewska-Baranowska ein wahrer Verkaufsschlager gelang. Ebenfalls sehr populär waren Werke der Französin Cécile Chaminade. Von ihr ist unter anderem ein Walzer in der Besetzung Sopran, Flöte und Klavier zu hören. Auch Fantasien und Opernparaphrasen gehörten zum Repertoire, repräsentiert durch die Große Konzertfantasie über Themen aus Verdis "Ein Maskenball" von Luigi Hugues.

Ausführende sind Rosemarie Weber (Rezitation und Moderation), Amelie Müller (Sopran), Bettina Landmann und Renate Schlaud-Groll (Flöte), Raffaele Franchini, Konrad Philipp und Elke Höppner (Violoncello) sowie Michael Preiser (Klavier).

Konzertkarten sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. 02151/805—125 oder Mail an: theaterkasse-kr@theater-kr-mg.de, online unter www.theater-kr-mg.de sowie am Konzerttag an der Tageskasse.