Internationale Ausstellung Quilt-Kunst im Textilmuseum

Krefeld · Unter dem Titel „QuiltArt“ zeigt eine Gruppe internationaler Textilkünstler ihre Werke im Textilmuseum in Linn. Eröffnung ist am Sonntag, 7. September, um 11 Uhr in der Museumsscheune.

Schöne Arbeiten: Die Wandteppiche im Hintergrund inkludieren Zeitungspapier in Stoff, was eine ganz eigene Ästhetik erzeugt. In der Vitrine vorne wurden Stadtpläne in Stoff eingearbeitet.

Foto: Müller

„Seit 40 Jahren bin ich absoluter Textil-Fan“, bekräftigt Gabi Mett. Ihr Spezialgebiet ist das Quilten. Als Quilt-Künstlerin gehört sie einem exklusiven Klub an. Dieser zählt lediglich 15 Mitglieder, die sich über sieben Länder verteilen. Ihm beizutreten setzt eine strenge Auswahl voraus. Vier mal im Jahr trifft sich die internationale Gruppe zu einer Versammlung. Hauptkriterium der Mitgliedschaft: Innovation, um aus dem Handwerk des Quiltens eine Kunst entstehen zu lassen.

Wie dies den Künstlern gelungen ist, können die Krefelder vom Sonntag, 7. September, an im Deutschen Textilmuseum in Linn am Andreasmarkt beurteilen. Leiterin Dr. Annette Schieck hatte die internationale Gruppe eingeladen, ihre Werke in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Neben den 31 Künstlerquilts haben wir auch Stücke aus der eigenen Sammlung ausgestellt“, erklärt Dr. Schieck.

Quilten ist eigentlich ein altes Handwerk, das zu Hause betrieben wurde, um warme Decken herzustellen. Dazu werden mehrere Stoffschichten miteinander verbunden. Der Oberteil wird schön verziert, um auch ein optisch ansprechendes Schmuckstück zu ermöglichen. Mit „Patchwork“ ist das Quilten aber nur unzulänglich gleichzusetzen. Seit den 70er Jahren haben Textilkünstler aus dem Handwerk eine Kunstform entstehen lassen.

Dies lässt sich mühelos an der Ausstellung im Textilmuseum ablesen. Die Werke, die dort präsentiert werden, faszinieren durch ihre Schönheit. Aber auch die filigranen Herstellungsarten erzeugen Bewunderung. So hat die ungarische Künstlerin Eszter Bornemisza bedrucktes Zeitungspapier ins Baumwollgewebe eingepflegt. „Sprechende Orte“ hat sie ihren Wandteppich entsprechend genannt.

Ein eigener Raum ist einer Sonderaktion zum 40-jährigen Jubiläum der Künstlergruppe gewidmet. Jeder der Künstler war aufgerufen, eine Arbeit im Format 40 mal 40 einzureichen. Der Betrachter erfreut sich an den unterschiedlichen Ideen, die dabei entstanden.

Museumspädagogin Silke Midouni hat ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung entworfen. Sie bietet jeden Mittwoch und Sonntag um 14.30 Uhr eine Führung an. Am Donnerstag, 30. Oktober, kommen um 16 Uhr die Künstlerinnen Gabi Mett und Inge Hueber zu einem öffentlichen Gespräch zusammen. Und in Workshops können die Teilnehmer selber einmal das Quilten üben. Auch für Kinder sind Veranstaltungen vorgesehen.

Das gesamte Programm ist im Internet aufgeführt: www.deutschestextilmuseum.de

Die Ausstellung läuft bis zum 28. Dezember.