Suchtberatung Hilfe auch für Angehörige

Kreis Viersen · Immer mehr Menschen suchen die Unterstützung der Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe. Dabei steigt der Anteil der jungen Drogenkonsumenten und ihrer Angehörigen, die Hilfe suchen.

Immer mehr junge Klienten im Alter von 11 bis 26 Jahren nehmen die Unterstützung der Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe in Anspruch. Die Mitarbeiter helfen aber auch den Angehörigen von Suchtkranken. Auf dem Foto von links: Yella Lennartz, Michael Hartges, Vorsitzender Hans Josef Kampe, Dietmar Lufen und Reiner Lennertz.

Foto: Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe e.V.

"Unsere Klienten werden jünger", sagt Hans Josef Kampe, Vorsitzender der Suchtberatung. Die Zahl der 11 bis 26 Jahre alten Konsumenten illegaler Substanzen stieg 2016 um mehr als ein Drittel auf 209 — im Jahr davor waren es noch 154 jüngere Klienten. Kampe führt die Zunahme unter anderem auf eine verstärkte Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zurück.

Verstärkt hat die Suchtberatung die vorbeugende Arbeit vor allem bei Jugendlichen. Beispielsweise gibt es jedes Jahr für die neuen Auszubildenden beim Unternehmen Mars eine Info-Veranstaltung im Betrieb.
Zuständig ist die Beratungsstelle auch für die Angehörigen von Abhängigen. Betroffen sind auch Kinder: Jedes siebte Kind wachse mit mindestens einem abhängigen Elternteil auf, erläutert Dietmar Lufen, Koordinator des Fachbereichs Prävention: "Kinder gehören zu einer Hoch-Risikogruppe, denn erfahrungsgemäß werden zwei Drittel von ihnen später selbst suchtkrank oder entwickeln eine psychische Problematik." Er kenne Grundschüler, "die zu Hause den Haushalt schmeißen und damit natürlich vollkommen überfordert sind".

Für betroffene Mädchen und Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren bietet die Suchtberatung die Gruppe "Trampolin" an. "Hier entdecken Kinder aus suchtbelasteten Familien ihre Stärken", erklärt Lufen. Das Programm ist für die Familien kostenlos. Auch Partner und Angehörige von Suchtkranken wissen oft nicht mehr ein noch aus. "Viele erleben einen Teufelskreis und schaffen es alleine nicht, ihn zu durchbrechen.

Sie wollen dem Konsumierenden helfen, fühlen sich für ihn verantwortlich und sind gleichzeitig selbst extrem belastet", sagt Dietmar Lufen. Die Suchtberatung bietet neben Einzelgesprächen auch Kurse für betroffene Partner und Angehörige an. Hier können sie eigene Strategien zum Ausstieg aus dem Teufelskreis entwickeln.

Kontakt: Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe e.V.

Tel. 02162 — 95110

Internet: www.krh-online.de