Krefeld Verberger kämpfen um „ihren“ DHL-Fahrer
Krefeld · Mithilfe einer Online-Petition kämpfen Anwohner Verbergs um die Rückkehr ihres Paketboten. Was hinter dieser Geschichte steckt, erfahren Sie hier.
Uwe W. war in Verberg immer ein gern gesehenes Gesicht. Und dies lag nicht nur daran, dass der DHL-Fahrer täglich seine Pakete im beschaulichen Krefelder Stadtteil auslieferte. Die Freude, die der 49-Jährige an seinem Beruf hat, spürten die Kunden. „Er ist wirklich der Netteste, immer lustig und freundlich drauf und vor allem fleißig. Ihm ist kein Weg zu weit, Pakete trocken zu platzieren“, beschreibt ihn eine Anwohnerin und ergänzt mit Blick auf seine Abwesenheit in den vergangenen vier Wochen: „Ich bin entsetzt.“
Uwe W., der ein Jahrzehnt lang seinen Dienst in Verberg verrichtete und den Kontakt zu seinen Kunden als „nahezu familiär“ bezeichnet, wurde nun aufgrund einer Situation versetzt. Er selbst berichtet von einem Samstag vor einigen Wochen, an dem er zusätzlich zu seinem Stammbezirk auch noch Pakete „am anderen Ende der Stadt“ ausliefern sollte. Aufgrund dieser Zusatzleistung habe er seine Schicht in Verberg aufgrund des Dienstschluss abbrechen müssen. Der Arbeitsschutz will es so. Etliche Lieferungen blieben an diesem Tag auf der Strecke. „Anschließend wurde mir Verberg mit Verweis auf den Überlastungsschutz abgenommen“, berichtet W., der inzwischen in der Innenstadt unterwegs ist und dort „deutlich mehr belastet wird“, wie er sagt. Der 49-Jährige macht keinen Hehl daraus, wie traurig er über diese Entscheidung ist. Nachvollziehen kann er sie nicht, sagt er, der als „Vertrauensmann“ eine Art verlängerter Arm des Betriebsrats ist. Doch auch dieser konnte ihm nicht helfen.
Dabei würden sich nicht nur der DHL-Fahrer, sondern auch seine Kunden über die Rückkehr freuen. Viele Verberger vermissen W., zeigen sich verärgert. Inzwischen wurde sogar eine Online-Petition gestartet.
Der Extra-Tipp fragte bei der Düsseldorfer Pressestelle von DHL nach. „Es ist für uns immer erfreulich zu sehen, wenn unsere Zusteller derart beliebt sind und ein gutes Verhältnis zu den Kunden haben. Wir haben jedoch ein Team engagierter Zusteller, die alle gute Arbeit leisten. Allein aufgrund der kontinuierlichen Veränderungen der Sendungsmengen müssen grundsätzlich personelle und strukturelle Anpassungen vorgenommen werden. Es ist daher nicht möglich, einen bestimmten Zusteller dauerhaft einem Bezirk zuzuordnen“, heißt es zu dem „Fall W.“. Weiter: „In der Paketzustellung ändern sich die Bezirkszuschnitte aufgrund der Sendungsmengenschwankungen sogar je nach Wochentag.“
Zumindest im vergangenen Jahrzehnt war dies in Verberg nicht der Fall...