Umfrage unter jungen Leuten „Es ist uns nicht egal, was ihr denkt“

Krefeld · Alle jungen Leute von 14 - 27 Jahren können sich an einer großen Jugendbefragung beteiligen. Dadurch nehmen sie Einfluss auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens im Sinne ihrer Altersklasse.

Werben mit Plakaten und Flayer zur Teilnahme an der Umfrage: (v.l.) Stadtdirektor Markus Schön, Guido Trappmann, der Leiter der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung, und Melanie Ungerechts von der Abteilung Jugend.

Foto: Stadt Krefeld/Dirk Jochmann

Alle vier Jahre erstellt die Stadt Krefeld einen Förderplan für die Jugend. In diesem Jahr ist es wieder soweit. „Diesen wollen wir aber nicht im luftleeren Raum erstellen“, erklärt Stadtdirektor Markus Schön. Deshalb führt die Verwaltung vom 1. - 30. November eine groß angelegte Befragung aller jungen Leute von 14 bis 27 Jahre durch.
Sie können sich ­online beteiligen unter der ­Adresse www.krefeld.de/­jugendbefragung. Aber auch in den Jugendzentren und den Schulen ist die Beteiligung möglich. „Die Jugendlichen brauchen auch nicht in Krefeld zu wohnen“, erweitert Bezirksjugendpflegerin Melanie Ungerechts den Kreis der Teilnehmer. Sie sollten aber wohl einen Bezug zur Seidenstadt haben; sei es, dass sie hier zur Schule gehen, ihre Ausbildung machen oder vielleicht hiesige Freizeiteinrichtungen nutzen.

Wer seine Mailadresse hinterlässt, bekommt später auch die Ergebnisse mitgeteilt. Überdies kann man auch bei einem Gewinnspiel mitmachen. Zu gewinnen gibt es Gutscheine für Cafés oder Spielwarengeschäfte. Auch Klassengewinne für ganze Schulklassen sind möglich.

Das Wichtigste aber: „Die Ergebnisse fließen in unsere Planungen ein“, versichert Stadtdirektor Schön. Die Botschaft der Befragung an die Jugend sei: „Es ist uns nicht egal, was ihr denkt.“ Die Jugendlichen sollen sich ernst genommen fühlen. Schön betont: dies sei auch bedeutsam für die Demokratieerziehung.

Der Fragenkatalog ist sehr umfangreich. Er berührt das Freizeitverhalten, die Bedürfnisse nach Beratung und Unterstützung, die Möglichkeiten der Mitgestaltung in der Stadt, Schule und Ausbildung sowie Gesundheit und die allgemeine Zufriedenheit.

Gestartet wird mit der ganz schlichten Frage: „Bist du gerne in Krefeld?“ Bei der letzten Befragung im Jahre 2020 bejahte immerhin eine breite Mehrheit diese Eingangsfrage. Doch äußerten große Teile der Befragten auch Kritik. So wünschten sich 44 Prozent mehr jugendgerechte Kulturangebote. Die Stadt reagierte, indem sie im alten Stadtbad an der Neusser Straße entsprechende Nutzungen einrichtete.

Von besonderer Bedeutung dürften die Fragen zur gewünschten Beratung in Krefeld werden: „Bei welchen Themen wünschst du dir mehr Beratung und Information?“. Die Jugendlichen können ankreuzen: Berufsorientierung, Drogen, Ernährung, Liebe, Mobbing, Probleme mit Lehrern, Nebenjob, Schulen und vieles mehr. Sie können aber auch eigene Themen setzen.

Stadt und andere Einrichtungen wie Agentur für Arbeit, IHK, Unternehmerschaft und Gewerkschaften haben in den letzten Jahren viele Initiativen ergriffen, um Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten und ihnen bei der Berufswahl zu helfen. Es dürfte also besonders interessant sein, wie die Jugendlichen diese Angebote bewerten. Auch danach wird in der Studie gefragt.

„Es entsteht immer Frust, wenn man sich nicht gehört fühlt“, weiß Stadtdirektor Schön. Die Jugendbefragung unter dem Titel „Deine Stadt - Deine Ideen“ soll dem entgegenwirken.