Affenpark im Krefelder Zoo „Krefelds Antwort auf die Brandkatastrophe“

Krefeld · Die Vision des Artenschutzzentrums Affenpark wird zunehmend sichtbar: In dieser Woche wurde im Krefelder Zoo das Richtfest für das 3-Arten-Warmhaus gefeiert. Bis 2030 soll das Großprojekt in drei zeitlich aufeinanderfolgenden Bauabschnitten realisiert werden.

3-Arten-Warmhaus im Krefelder Zoo
Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

„Dies ist die steingewordene Krefelder Antwort auf die schreckliche Brandkatastrophe“, sagte Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) in dieser Woche anlässlich des Richtfestes für das 3-Arten-Warmhaus im Zoo. Er einnerte noch einmal an den Schock und Schmerz der Silvesternacht 2020 und das unmittelbare Versprechen zwischen Stadt, Zoofreunden und Zoo, dass die Haltung und Zucht von Menschenaffen im Krefelder Zoo fortgesetzt werde. „Nun bekommen wir eine Idee, was hier entsteht“, erklärte er mit Blick auf den ersten Rohbau, der innerhalb von acht Monaten entstand.

„Unsere Vision wird nun erstmals greifbar“, freute sich Zoodirektorin Dr. Stefanie Markowski und ergänzte: „Die räumliche Struktur der Innenanlagen macht unsere planerischen Schwerpunkte „Tierwohl“ und „Verhaltensforschung“ sichtbar.“ Zukünftig werden die Besucher den Tierpflegern beim Training mit den Tieren zusehen können. Dazu gibt es kleinere Bereiche mit Sichtfenstern zum Besucherraum. Der großzügig gestaltete Pflegerbereich ermöglicht zudem die Durchführung von Weiterbildungen im medizinischen Training von Menschenaffen für Pfleger aus aller Welt. Angesichts der zunehmenden Ausrottung einzelner Affenarten haben die Zoos eine „Archefunktion“, betonte Markowski.

„Terminlich und kostenmäßig sind wir weiterhin im Plan. Wenn es weiter so glatt läuft, können die Tiere im kommenden Winter einziehen“, berichtete Frank Rusch, kaufmännischer Leiter des Zoos.

Zoofreunde-Vorsitzender Friedrich R. Berlemann hob hervor, dass „die Bürgerschaft hinter ihrem Zoo steht“. Die Spendenbereitschaft und die enorm ansteigende Anzahl an Zoofreunde-Mitgliedern sei überwältigend gewesen.

Heinz Berger, der erfahrenen Architekt von Tierparkanlagen, der nun auch das Artenschutzzentrum Affenpark realisieren wird, richtete sich an Ex-Zoochef Dr. Wolfgang Dreßen: „Ich bin nur der Entwurfsverfasser, doch der eigentliche Architekt dieses Projekts sind Sie.“ Der Applaus der rund 200 Gäste hallte noch lange nach.