Ach, übrigens... Es fehlt eine Perspektive

Die meisten von Ihnen werden das kennen. Es sind oftmals die kleinen Dinge, die einen antreiben. Die Vorfreude auf ein schönes Abendessen mit den engsten Freunden, ein tolles Konzert, den Besuch einer Sportveranstaltung oder einen Kurztrip an die niederländische Küste kann während der Arbeitswoche durchaus stimulierend wirken.

Von Jörg Zellen

Foto: Marsha Glauch

Doch eben davon können wir derzeit nur träumen. Weihnachten und Silvester waren wir alleine. Karneval wurde coronabedingt ganz abgesagt. (An dieser Stelle ein großes Lob für die zahlreichen digitalen Lösungen, die ein wenig Kurzweil ins heimische Wohnzimmer brachten). Und nun stehen schon die Oster-Süßigkeiten in den Regalen der Supermärkte. Doch wie werden wir Ostern 2021 feiern können? Die ersten Politiker meldeten sich schon zu Wort: Urlaub wird in der Karwoche nicht möglich sein, mahnen sie.

Bei allem Verständnis für die Mammutaufgabe, die die Verantwortlichen im Bund und den Ländern zu bewältigen haben, so brauchen die Menschen, so brauchen wir alle, doch nun endlich eine Perspektive. Der häufig geforderte Stufenplan zur Lockerung könnte ein Licht am Ende des Tunnels sein. Denn der Geduldsfaden wird selbst bei den treuesten Anhängern der Schutzmaßnahmen zum Zerreißen gespannt. Die Bürger sind erschöpft. Und sind wir mal ehrlich: Warum dürfen ab dem 1. März die Friseure wieder öffnen, der Einzelhandel aber nicht? An den Hygienemaßnahmen und Zugangsbeschränkungen kann es ja wohl nicht liegen.

Ach, übrigens: Folgenden Spruch fand ich im Netz. „Ich freue mich für die Friseure. Aber ich würde lieber unfrisiert an der Theke sitzen, als frisch gestylt auf dem Sofa...“ Bei allem Witz - so sehen das derzeit wohl viele Menschen. Fakt ist: Wir brauchen jetzt endlich eine Perspektive!