. Alljährlich, wenn die Last Night of the Proms aus London übertragen wird, geht es nicht nur in der Royal Albert Hall hoch her, sondern Millionen Fans verfolgen das Event auch vor den Fernsehern. Die Fans aus der Region können am 29. August ein solches Konzert live auf der Open-Air-Bühne von Schloss Rheydt erleben – aufstehen, mitsingen und klatschen ausdrücklich erlaubt. Denn das Klassik Open Air im Rahmen der Sommermusik Schloss Rheydt steht dieses Jahr unter dem Motto „Very British“. „Da wird sich bei manch einem Gänsehaut entwickeln, der jetzt noch gar nichts davon weiß“, freut sich Veranstalter Günter vom Dorp.
Die Mischung von Light music und populärer Klassik ist eine ganz besondere und „auf ausdrücklichen Wunsch des Publikums und des Veranstalters werden mit Sophie Witte, Bettina Schaeffer und Rafael Bruck auch Gesangssolisten auf der Bühne stehen“, verspricht Mikhel Kütson, Generalmusikdirektor und Leiter der Niederrheinischen Sinfoniker, die traditionell das Klassik Open Air bestreiten. Light music sei nicht unbedingt leicht, auch wenn sie so heiße. „Es fängt seriös an und ufert dann aus“, so Kütson.
Da es außer Benjamin Britten kaum englische Opernkomponisten gebe, habe man europäische Stücke ausgesucht, die einen englischen Bezug hätten. „God save the Queen (King)“ zum Beispiel, Gaetano Donizettis „Rosmonda d‘ Inglitherra“, oder Stücke mit Zusammenhang zu Shakespeare, wie Charles Gounods „Roméo et Juliette“, Ambroise Thomas‘ „Hamlet“ oder Verdis „Otello“.
Auf jeden Fall gebe es einiges, was das Publikum kenne und zum Mitklatschen bringe, wie etwa „Fantasia on British sea songs“ von Sir Henry Wood und Stücke von Edward German und Eric Coates.
Damit die richtige London-Stimmung aufkommt, wird die neue LED-Wand auf der Bühne mit Fotos aus London bespielt. „Virtuosität gepaart mit britischem Humor“, sagt Mikhel Kütson.