AOK legt Zahlen vor Heuschnupfen auf Rekordhoch!

Düsseldorf · Die Augen jucken, die Nase läuft: typische Symptome einer Pollenallergie. In diesem Jahr waren Betroffene schon früh im Jahr heftiger geplagt als sonst.

Heuschnupfen-Allergiker sind in diesem Jahr bisher besonders geplagt.

Foto: pixabay.com/akz-o

Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg zeigen, dass bis Ende April rund 37 Prozent mehr schwere Verläufe als im Vorjahr zu verzeichnen waren. Gegenüber dem Jahr 2020 ist es sogar eine Zunahme um 124 Prozent. Dazu hat die Krankenkasse die Zahlen aller gemeldeten Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) ausgewertet, die auf Heuschnupfen und allergischen Schnupfen zurückzuführen sind, und mit den Vorjahreszeiträumen verglichen. Zwischen der 1. und der 17. Kalenderwoche, also bis Ende April, haben sich Versicherte in diesem Jahr 2 106 mal mit dieser Diagnose krankgemeldet. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum 1 541 Fälle, im Jahr 2020 waren es 942 Fälle.

Doch viele Betroffene können jetzt erst einmal durchatmen: Die Auswertungen zeigen auch, dass ein erster Höhepunkt der aktuellen Heuschnupfen-Saison überstanden ist. Die Fallzahlen gehen seit einigen Wochen stark zurück.

Es ist allerdings davon auszugehen, dass im Juni die Kurve wieder steigen wird und die Allergiefälle, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, zunehmen werden. So war es zumindest in den vergangenen Jahren. Die Auswertungen der AOK zeigen außerdem, dass sich die Heuschnupfenlage im Juli meistens beruhigt und die Belastung für viele Allergiker danach bis zum Jahresende abnimmt.

In Deutschland werden die meisten Pollenallergien durch frühblühende Bäume wie Hasel, Erle und Birke, Gräser und Kräuter wie Beifuß ausgelöst, so die Auskunft des Deutschen Allergie- und Asthmabundes. Im April haben laut Pollenflugkalender unter anderem die Pollen von Hasel, Erle, Birke und Esche den Allergikern zugesetzt. Im Mai waren zudem die Pollen von verschiedenen Gräsern in der Luft unterwegs.

„Allergien können den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen, auch wenn Heuschnupfen nur in besonders schweren Fällen zu einer Arbeitsunfähigkeit führt. Wichtig ist es aber, die Symptome ärztlich abklären zu lassen, denn unbehandelt können sich Allergien noch verschlimmern“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. Die Gesundheitskasse setzt auf Aufklärung und neue Informationsformate: „Wir haben unter anderem einen Podcast für Kinder und einen Elternpodcast entwickelt. Darin geht es auch um Themen wie Allergien und Unverträglichkeiten.“

Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes leidet mehr als jeder dritte Mensch (36 Prozent) in Deutschland unter einer Allergie, die bereits ärztlich diagnostiziert wurde. In den meisten Fällen geht es um die auch als Heuschnupfen bezeichnete Pollenallergie (59 Prozent) oder um eine Hausstaub- beziehungsweise Milbenallergie (34 Prozent). Weitere 14 Prozent glauben, darüber hinaus ebenfalls eine Allergie zu haben. Allerdings ohne, dass diese bislang ärztlich diagnostiziert worden wäre. Damit stiege der Anteil der Allergiker in Deutschland auf insgesamt 50 Prozent.