Zum Welt-Aids-Tag Beratung zum Thema HIV

Rhein-Kreis Neuss · Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember weisen Kreisgesundheitsdezernent Gregor Küpper und Csilla Patocs vom Kreisgesundheitsamt darauf hin, dass der Rhein-Kreis Neuss rund um das Thema HIV berät und kostenlose und anonyme HIV-Testungen anbietet.

Csilla Patocs ist Ansprechpartnerin zum Thema Aids im Kreisgesundheitsamt.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Küpper betont: „Wir wollen anlässlich des Welt-Aids-Tages das Bewusstsein für Aids schärfen und darauf aufmerksam machen, dass HIV noch immer ein Thema ist. Der Tag steht für Solidarität, Aufklärung und gegen Diskriminierung.“ Wichtig sei insbesondere die Früherkennung: Frühzeitige Tests und Diagnosen seien ein zentraler Schlüssel, um die Gesundheit zu schützen und Übertragungen zu verhindern.

So bietet das Kreisgesundheitsamt kostenlose und anonyme HIV- und STI-Testungen an und berät rund um die Themen Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) und sexuell übertragbare Infektionen (STI). Ansprechpartnerin ist Csilla Patocs von der Fachstelle sexuelle Gesundheit im Kreisgesundheitsamt. Sie berichtet: „HIV-Tests sind erst mehrere Wochen nach der vermeintlichen Ansteckung aussagekräftig.“ So lässt sich HIV mit einem Test erst sechs Wochen nach der Ansteckung mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ausschließen. „Wir bieten Tests kostenfrei an, aber der Wert, den sie für die eigene Gesundheit haben, ist unbezahlbar. Wer frühzeitig von der Infektion weiß, kann auch rechtzeitig eine effektive Behandlung erhalten“, erklärt sie. Moderne Medikamente unterdrücken die Viruslast, schützen damit die Gesundheit und verhindern die Weiterverbreitung des Virus.

Die Sozialpädagogin Csilla Patocs berät Interessierte sowohl in ihren Sprechstunden als auch in Schulen. Sie ist am Montag, 1. Dezember, anlässlich des Welt-Aids-Tags zusammen mit Schul-Sozialarbeiter Jona Bretschneider im Berufskolleg Weingartstraße in Neuss vor Ort. Angeboten werden nicht nur zahlreiche Infos rund um das Thema Aids, sondern auch ein kurzweiliges Quiz. „Unser Ziel ist, den Jugendlichen die Scheu vor diesem häufig tabuisierten Thema zu nehmen“, so Csilla Patocs.

Die diesjährige Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung und der Deutschen Aidshilfe steht unter dem Motto „Gemeinsam. Gerade Jetzt.“ Sie weist darauf hin, dass durch drastische internationale Kürzungen Millionen Menschen weltweit ihre HIV-Therapie verlieren könnten und dass die Diskriminierung von Menschen mit HIV zunimmt.

Aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge gab es 2024 etwa 566 HIV-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen, deutschlandweit liegt die geschätzte Zahl bei etwa 3 259 HIV-Neuinfektionen. Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig der Zugang zu Prävention und Testangeboten ist.

Die Geschichte von HIV ist auch eine Geschichte des Kampfes gegen Stigmatisierung. Viele Menschen trauen sich aus Scham und Angst vor Diskriminierung nicht, Testmöglichkeiten und Präventionsangebote in Anspruch zu nehmen. „Menschen mit HIV sorgen sich oft mehr vor sozialer Ausgrenzung als vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen“, schildert Csilla Patocs von der Fachstelle sexuelle Gesundheit ihre Erfahrungen.