Bei jungen Menschen sind instabile Beckenringfrakturen häufig die Folge von Hochenergieverletzungen, wie Verkehrs- und Arbeitsunfällen oder Stürzen aus großer Höhe. Im Alter sind Beckenfrakturen dagegen oft auf Osteoporose, also einer verminderten Knochenqualität, zurückzuführen. Zudem wird die Sturzgefahr durch das Nachlassen der Sehkraft, der Muskelkraft wie auch der Koordinationsfähigkeit begünstigt. Schon ein banaler Sturz aus Standhöhe, z.B. durch Stolpern oder ein Sturz infolge einer Schwindelattacke kann schnell zur Verletzung des Beckenrings führen. Auch das Risiko für spontane, so genannte Insuffizienzbrüche, ist durch eine Osteoporose erhöht.
Ein solcher Bruch kann das Leben eines älteren Menschen dramatisch verändern. Eine frühe Diagnose und geeignete Therapie sind daher entscheidend für eine gute Prognose. Die Behandlung hängt unter anderem von der Stabilität des Bruchs ab. Stabile Frakturen des Beckenrings können zumeist erfolgreich konservativ mit Schmerzmitteln und früher Mobilisation behandelt werden. Bei instabilen und immobilisierenden Brüchen kann dagegen eine operative Stabilisierung notwendig sein, um eine rasche Mobilisierung und Regeneration des Patienten zu ermöglichen. Dank moderner OP-Techniken und Materialien können diese Eingriffe heute in vielen Fällen minimalinvasiv und gewebeschonend durchgeführt werden.
Vivian Psyrras-Pappas, Oberärztin im Zentrum für Unfallchirurgie im Nettetaler Krankenhaus, stellt in einem Vortrag am 3. Dezember, um 15 Uhr, Diagnoseverfahren sowie die Möglichkeiten der konservativen und operativen Behandlung vor und geht auf den Risikofaktor Osteoporose ein. Der Vortrag findet in den Seminarräumen im Untergeschoss des Nettetaler Krankenhauses statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.