Autofahrt mit Brille Die unterschätzte Gefahr: Schlechtes Sehen beim Autofahren

Schlechtes Sehen ist eine der häufigsten Ursachen für Autounfälle in Deutschland. Das gilt nicht nur bei Regen und Nebel oder bei den blendenden Scheinwerfern von entgegenkommenden Fahrzeugen, sondern insbesondere in der Dämmerung, da hier grundsätzlich die Empfindlichkeit für Kontraste deutlich eingeschränkt ist. Wer dann auch noch unter einer Sehschwäche oder Nachtblindheit leidet, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das aller anderen Verkehrsteilnehmer.

Wer Schwierigkeiten mit der Sicht im Straßenverkehr hat, sollte einen kostenlosen Sehtest machen.

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Die Anzeichen für schlechtes Sehen rechtzeitig erkennen

Ein schwerer Unfall auf der A44 an der Anschlussstelle Bovert, ein brennender PKW nach einem Unfall auf der A52 bei Büderich. Immer wieder berichten wir von Unfällen in der Umgebung und nicht selten sind die Sichtverhältnisse der Auslöser dafür.

Viele Fahrer sind sich gar nicht bewusst, dass sie unter einer Sehschwäche leiden. Deshalb sollten sie vor allem auf Anzeichen achten, die darauf hindeuten können.

Dazu zählen vor allem Kopfschmerzen und tränende Augen während der Fahrt. Wer darüber hinaus bemerkt, dass er Straßenschilder später als bisher erkennt und die entgegenkommenden Autos viel näher als vermutet sind, sollte dringend seine Sehstärke testen lassen.

Wer kann einen Sehstärke-Test durchführen?

Nicht nur der Augenarzt, sondern auch Optiker sind in der Lage, einen professionellen Sehstärke-Test durchzuführen.

Der Gang zum Optiker hat in diesem Fall viele Vorteile. Denn zum einen können Betroffene dort nach einer Terminvereinbarung einen kostenlosen Sehtest durchführen und zum anderen kann auf Basis des Ergebnisses gleich vor Ort eine entsprechende Beratung erfolgen, welche Brillen für die sichere Fahrt mit dem Auto in Frage kommen.

Welche Brillen sind zum Autofahren geeignet?

Autofahrerbrillen sind Fassungen mit speziellen Gläsern für die besonderen Anforderungen, die im Straßenverkehr vorherrschen.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine sichere Autofahrt mit Brillen ist, dass die Brillengläser entspiegelt sind. Denn dadurch wird die Lichtreflexion und Blendung von entgegenkommenden Fahrzeugen in der Dämmerung und bei diffusem Licht deutlich reduziert.

Polarisierende Gläser zeigen vor allem bei regennassen Bedingungen ihre Stärke. Sie blenden das Licht, das sich auf nassen Fahrbahnen spiegeln kann, einfach aus und sorgen für eine klare Sicht. So können entgegenkommende Fahrzeuge rechtzeitig erkannt werden.

Getönte Brillen in den Farben Grau und Braun helfen dabei, Bremslichter, Ampeln und andere Lichtsignale im Straßenverkehr besser wahrzunehmen. Ein Verlauf der Tönung sorgt zusätzlich dafür, dass auch die Informationen auf dem Armaturenbrett erkannt werden können.

Fahren ohne Brille wird bei einer Verkehrskontrolle bestraft

Wer bei der augenärztlichen Kontrolle für den Führerschein laut dem Gutachten des Arztes auf eine Brille angewiesen ist, erhält einen entsprechenden Vermerk in seinem Führerschein.

In diesem Fall ist der Fahrer verpflichtet, die Brille während der Fahrt auch tatsächlich zu tragen. Ist das nicht der Fall, handelt es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Verwarnungsgeld von 25 Euro geahndet werden kann.

Kommt es durch das Fahren ohne Brille zu einem Unfall, drohen jedoch hohe Geldstrafen und sogar eine Freiheitsstrafe im Ausmaß von bis zu 5 Jahren, da es sich in diesem Fall um eine Straftat handelt.