Immer mehr ältere Menschen nutzen das Smartphone als digitale Alltagshilfe. Speziell für diese Zielgruppe hat das Herforder Unternehmen „Gut versorgt in …“ die gleichnamige App entwickelt, die bundesweit für zahlreiche Städte und Kommunen verfügbar ist. Kompakt gebündelt liefert sie lokale Informationen für ein aktives Leben im Alter: Gesundheit, Pflege und Ernährung sind ebenso Themen wie Kultur, Freizeit und Unterhaltung. Die App ist übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen. Ansprechpartner und Dienstleister sind verlinkt und können direkt kontaktiert werden. Im Rhein-Kreis Neuss gibt es die kostenlose App bislang für Meerbusch, Kaarst und Neuss. Seit Ende März haben User aus diesen Städten zusätzlich Zugriff auf Inhalte der Kriminalprävention der Kreispolizei.
Hintergrund ist die rasant steigende Anzahl von „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“. Die zunehmende Nutzung sozialer Medien durch Senioren ruft Trickbetrüger auf den Plan, die sich per Telefon oder Messenger als vermeintliche Verwandte oder falsche Polizeibeamte ausgeben, um Geld und Wertgegenstände zu erbeuten. Die neue „Polizeikachel“ innerhalb der App informiert über diese Gefahren und gibt Tipps, wie man sich schützen kann. Dabei gilt: Im Zweifel immer die 110 wählen.
Die Methoden der Betrüger seien sehr ausgefeilt, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung der App-Erweiterung in der Kreispolizeibehörde. „Mit der App wollen wir in Kooperation mit der Polizei die Menschen davor schützen, übers Ohr gehauen zu werden.“ Peter Beckmann von „Gut versorgt in …“ nannte als wichtigstes Instrument die implementierten Push-Nachrichten. „Hat die Polizei Kenntnis von vermehrten Betrugsversuchen, können die Senioren innerhalb kürzester Zeit gewarnt werden.“
Meerbuschs Bürgermeister Christian Bommers, seine Kaarster Kollegin Ursula Baum sowie die anwesenden Seniorenvertreter begrüßten die Einrichtung der neuen Rubrik. „Die App ist ein gutes dynamisches Angebot“, sagte Bommers und betonte die gute Zusammenarbeit mit der Polizei.
„Unsere Präventionsbotschaften und -aktionen können nur dann ihre volle Wirkung erzielen, wenn sie auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen“, so Landrat Petrauschke. „Unsere Ansprechpartner von der Kriminalprävention bieten deshalb Veranstaltungen an, gehen mit Informationsständen auf Märkte, beraten am Telefon und veröffentlichen Tipps in den sozialen Medien.“ Hinweise dazu finden sich ebenfalls in der App, die laufend weiterentwickelt wird. Eine Erweiterung der Kachel um Angebote und Informationen der Verkehrsunfallprävention ist bereits in Planung.