Stadt Willich Ein närrisch magischer Abend

Stadt Willich · Jetzt kann die fünfte Jahreszeit beginnen, denn Willich hat mit Prinz Jens I. und Prinzessin Rebecca I. (Ehepaar Bommels) ein neues Prinzenpaar. Unter dem Motto „Hand in Hand durchs Narrenland“ wollen sie in dieser Session regieren.

Prinzenproklamation in der Motte von Schloss Neersen mit den Ministern Frank Michels, Kerstin Benninghoff, Prinzessin Rebecca I., Prinz Jens I. (Ehepaar Bommels), Prinzenführer Michael Benninghoff und Bürgermeister Christian Pakusch.

Foto: Kellys Grammatikou

Richtig gute Stimmung im Schloss Neersen. Das lag am Samstag letzter Woche natürlich nur an hoheitlichem Besuch. Denn Willichs Narren und Jecken sollten ein neues Prinzenpaar für die Session 2024/25 bekommen. Und so tummelten sich zahlreiche Karnevalisten vor dem närrischen Staatsakt im Schlosskeller, im Treppenaufgang und natürlich in der Motte, wo traditionell das alte Prinzenpaar verabschiedet, das neue proklamiert wird.

Während die Stimmung in der Motte stieg, bereitete sich eine Etage tiefer hinter verschlossener Tür ein sichtlich nervöses neues Prinzenpaar auf ihren ersten großen Auftritt vor. „Ich werde versuchen, meine Nervosität zu verstecken“, gesteht eine sympathische Prinzessin Rebecca. Auch Prinz Jens - auf den ersten Blick ganz cool - gesteht: „Das wird ganz schön spannend.“

Dabei sind Jens und Rebecca Bommels eingefleischte Karnevalisten. Prinz Jens ist nämlich Vorsitzender des Festausschusses Willicher Karneval und Prinzessin Rebecca Trainerin der Minijisskes und seit einigen Jahren Kassiererin bei der KG Torfmöps. Den Karnevalsbazillus haben die beiden gleich an Tochter Leonie weitergegeben, die 2017/18 Kinderprinzessin war und in der letzten Session Jugendprinzessin. „Und sie ist noch nervöser als ich“, so Prinzessin Rebecca weiter. Seit 2009 ist die Prinzessin nun schon im Karneval dabei, der Wunsch einmal Prinzenpaar zu werden, ist seit 14 Jahren groß. „Zum 50-jährigen Bestehen der Torfmöps 2018 hatten wir schon den Plan, Prinzenpaar zu werden, haben unserer Tochter aber den Vortritt gelassen“, erzählt Prinz Jens weiter. In der Session 2024/25 sind sie nun an der Reihe.

Und während sich also das Prinzenpaar auf den großen Auftritt vorbereitet, köchelt es in der Motte. Die Jecken und Narren warten gespannt. Um die Stimmung aber auf den Siedepunkt zu bringen, gab es ein buntes Programm, durch das gekonnt FWK-Präsident Uwe Arndt mit Ralf „Ralle“ Faßbender führten. Vor dem neuen Prinzenpaar kommt bekanntlich noch das Alte. Und so begrüßte Arndt ein letztes Mal das ehemalige Prinzenpaar Fabian I. und Carina I. mit der Prinzengarde als Gefolge. Letzte ist übrigens unter neuer Leitung von Kommandant Sven Kuss. Prinz Fabian bedankte sich für eine tolle Session 23/24 und beide verabschiedeten sich mit einem kräftigen „Willich Helau“. Dann war es an Bürgermeister Christian Pakusch, natürlich mit weißen Handschuhen, dem scheidenden Prinzenpaar Prinzenkette, Zepter und Diadem abzunehmen.

Wer jetzt an einen fliegenden Wechsel der Prinzenpaare glaubte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn jetzt wurde es tatsächlich magisch. Auf der Bühne erschien - direkt aus Nettetal eingeflogen - „Schmitz Backes“. Der Zauberer mit Pullunder, großer Hornbrille und Schiebermütze hatte nämlich seinen magischen Koffer dabei. Mit diesem wusste er das Publikum mit kleinen Zaubertricks, etwas Magie und lockeren Sprüchen mehr als zu unterhalten. So wechselten sich Lachen, Raunen und Staunen regelmäßig ab.

Danach folgte aber der Höhepunkt des Abends und die Narren warteten - trotz bester Unterhaltung - gefühlt sehnsüchtig auf das neue Prinzenpaar. Mit anfänglichen seichten Disney-Klängen läutete dieses quasi ihre magische Session ein, bevor Kommandant Kuss mit der Prinzengarde einmarschierte, gefolgt von Prinz Jens I. und Prinzessin Rebecca I. Beide wurden mit stehendem Applaus von der Narrenschar begrüßt und auf der Bühne von Uwe Arndt in Empfang genommen. „Willich Helau“ rief das Prinzenpaar den Narren zu. Dann wurde es wieder amtlich. Bürgermeister Pakusch stülpte sich wieder seine weißen Handschuhe über, um diesmal dem neuen Prinzen die Prinzenkette und das Zepter, der Prinzessin das Diadem und ein Blumensträußchen zu überreichen. Um das schöne Zeremoniell abzuschließen, fehlten schließlich nur noch die prächtigen Federn an des Prinzen Narrenkappe - und die kommen traditionell von den Karnevalsvereinen selbst: die schwarze Feder von Aach Blenge, die blaue Feder von der Prinzengarde, die gelbe Feder von den Niersbienen, die grüne Feder von den Torfmöps und den Edelweißen, die rote Feder von den Schlossgeistern.

Nachdem der offizielle Teil in der Motte beendet war, zogen sich die Narren in den Schlosskeller zurück, um dort ausgiebig das neue Prinzenpaar zu feiern.

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