Der Willicher Vereinigte Männerchor gleichzeitig auch ein großes Stück Willicher Ortsgeschichte dar. In dieser vergangenen Zeit mussten viele Hürden überwunden werden; mehrmals stand der Chor sogar kurz vor seinem Untergang.
Doch immer wieder ist es den Sängern gelungen, das Überleben zu sichern. Aktuell stellt sich die Situation allerdings völlig anders dar. Der einstmals so stolze Chor, der zu seinen Glanzzeiten mit mehr als 80 aktiven Mitgliedern auf der Konzertbühne stand, ist auf zwanzig Sänger zusammengeschmolzen, und das Durchschnittsalter beträgt etwa 76 Jahre. Man trifft sich zwar weiterhin donnerstags zur Probe, doch weit und breit sucht man vergebens nach sangesfreudigen Männern, die diese Tradition weiterführen wollen.
So finden sich die noch verbliebenen Chormitglieder mittlerweile damit ab, den Chorbetrieb nur noch ein bis zwei Jahre aufrecht erhalten zu können. Das ist sehr bedauerlich, doch derzeit scheuen sich vor allem jüngere Menschen davor, regelmäßige Verpflichtungen einzugehen.
In dieser Situation war der VMC dankbar, sich trotz der prekären Lage noch gesanglich darstellen zu können. So besuchten Sänger mit ihrem Vorsitzenden Siegfried Gaubitz am vergangenen Samstag das Hubertusstift in Schiefbahn. Unter der Leitung des Chorleiters Daniel Schaaf brachten sie dort einige altbekannte Lieder aus der Zeit der Romantik zu Gehör, aber auch neuere Stücke, wie „Highland Cathedral“. Die Zuhörer verziehen großzügig einige Patzer des Chores und sangen bei den bekannteren Stücken sogar mit.
Am Ende erhielt der Chor nicht nur den Applaus der Bewohner für seine Darbietungen, sondern auch eine Erfrischung für die trockenen Kehlen. Die Sänger waren sich einig: Es war eine sehr schöne Veranstaltung, die bei passender Gelegenheit wiederholt werden sollte.
Infos zum Chor gibt es unter www.vmc-1820-willich.de/