Großes Orgel-Jubiläum in der Auferstehungskirche Anrath Eine Königin hat Geburtstag

Anrath · Am ersten Adventssonntag, 1. Dezember, um 17 Uhr feiert die Orgel der Auferstehungskirche ihren 50. Geburtstag. Wegen ihres Klangreichtums wird die Orgel auch gerne als die „Königin der Instrumente“ bezeichnet.

Die Orgel in der Auferstehungskirche feiert am 1. Advent ihren 50. Geburtstag.

Foto: Privat

Der ehemalige Kantor der Emmaus-Kirchengemeinde, Klaus-Peter Pfeifer, hat in Abstimmung mit seinem Nachfolger Álvaro Tinjacá- Bedoya ein Konzertprogramm mit vielen Beteiligten zusammengestellt. Neben freien Improvisationen zu Adventsliedern erklingen Werke von Johann Pachelbel, Felix Mendelssohn Bartoldy und Denis Bédard. Natürlich darf bei einem solchen Festkonzert auch Johann Sebastian Bach nicht fehlen. Am Ende erklingt seine berühmte Toccata und Fuge in d-moll, um das ganze Klangspektrum der Peter-Orgel zum Klingen zu bringen.

Insgesamt spielen sieben Organistinnen und Organisten sowie zwei Cellistinnen und es singt die Emmaus-Kantorei. Zwischen den einzelnen Beiträgen werden Texte verschiedener Autoren zur Bedeutung der Orgel in unserer Zeit vorgetragen.

Die neue Pfeifenorgel der Orgelbaufirma Willi-Peter aus Köln-Mülheim wurde am 1. Sonntag im Advent des Jahres 1974 mit einem Festgottesdienst am Vormittag und einem Konzert am Abend in der evangelischen Auferstehungskirche Willich eingeweiht. Mit dabei war der damalige Kreiskantor Reinhold Birk als Organist sowie Pfarrer Hermann Gutzeit als Gemeindepfarrer. Als Gesangs -Solistin wirkte Ingeborg Marx-Sieberth mit. Abends sang auch der Pfarr-Cäcilienchor der katholischen Kirchengemeinde St.Katharina unter der Leitung von Hans-Herbert Förster.

Die Auferstehungskirche wurde 1931 als kleine Holzkapelle gegenüber der evangelischen Schule in Willich errichtet. Möglich gemacht wurde der Bau auch durch maßgebliche Hilfe des damaligen Stahlwerks Becker, das viele Arbeiter aus den östlichen Teilen der Republik anwarb. Unter diesen waren viele evangelischen Glaubens.

Im Jahre 1962 wurde die Holzkapelle der nicht zuletzt durch den Flüchtlingsstrom nach dem zweiten Weltkrieg kräftig gewachsenen Willicher Gemeinde durch die Auferstehungskirche in ihrer heutigen Form ersetzt. Architekt war Robert Kuhlen aus Willich, dessen Tochter Hanne Richter heute in unseren Chören mitsingt. Anfangs gab es in der Kirche nur eine elektronische Orgel, die oben auf der Empore stand.

Über viele Jahre begleitete Otto Schulz als nebenamtlicher Organist die Gemeinde bei den Gottesdiensten bevor Klaus-Peter Pfeifer als erster hauptamtlicher Kirchenmusiker im Oktober 1976 seinen Dienst in Willich aufnahm.

Schon kurz nach Amtsantritt richtete Klaus-Peter Pfeifer regelmäßige musikalische Vespern mit Orgelmusik ein, bei denen zahlreiche Organisten mitwirkten. Darunter Almut Rößler, Hans-Dieter Möller, Hördur Askelsson, Oskar Gottlieb Blarr, Paolo Oreni, Wolfgang Weber, Hanns Alfons Siegel und viele andere.

In den neunziger Jahren stand eine Generalreinigung der Orgel an. Bei dieser Gelegenheit fand auch eine kleine Erweiterung der Register statt, indem eine Trompete ins 1. Manual kam und die Oboe ins 2. Manual gesetzt wurde. Bis zum heutigen Tag hat die Orgel gute Dienste geleistet, die Gemeinde zum Singen angeleitet und unterstützt und das mit Tönen und Klängen ausgedrückt, was mit Worten nicht mehr auszusprechen ist. Es gibt einige Orgeln die mehrere hundert Jahre alt sind und immer noch gespielt werden. Möge das auch für die nächsten 50 Jahre in Willich so sein.

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