Besuch aus dem Sudan im Schloss Neersen Feindesliebe mit Gewehrträgern

Stadt Willich · Bischof Tombe aus dem Sudan war jüngst zu Gast im Schloss Neersen und berichtete über die Lage im Sudan.

Bürgermeister Christian Pakusch empfing die sudanesische Delegation vor im Schloss Neersen. Dort trugen sie sich in das Gästebuch der Stadt ein. Von Links nach Rechts Pfarrer Markus Poltermann, Father Biong, Bischof Tombe, Bürgermeister Christian Pakusch und die beiden Initiatoren Stefan Marx und Uwe Schummer.

Foto: KAB

Es herrschte Stille als Bischof Tombe in der Josefshalle in Anrath über die Lage im Sudan berichtete. „Warlords“ töten wahllos in Dörfern, Schulen und Kirchen, um die dort lebenden Menschen zu vertreiben. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) in der Stadt Willich hatten eingeladen. Die Idee zur Veranstaltung kam beim Friedensgottesdienst, dass die KAB am 21. Juli vor der Josefshalle feierte. Über einige Kriege wird berichtet, doch über die meisten herrscht Stille; auch in den Medien. Kaum beachtet wird der Bürgerkrieg im Sudan, der im April 2023 erneut ausgebrochen ist. Über ihn berichtete nun Pater Tombe.

Bürgermeister Christian Pakusch hatte Bischof Tombe und Father Biong, den Sekretär der katholischen Bischofskonferenz des Sudan vor der Veranstaltung im Schloss Neersen empfangen. Dort trugen sie sich in das Ehrenbuch der Stadt Willich ein. Uwe Schummer eröffnete die Veranstaltung in der Josefshalle, 40 Interessierte waren gekommen. Trotz der Gräueltaten in seinem Heimatland sprachen die Geistlichen im Ausblick zur Lösung des Konfliktes darüber, wie „Feindesliebe mit Gewehrträgern“ möglich sein kann. „Die Hoffnung auf Frieden“ sei „in allen Menschen stärker.“ Allerdings werde „der Namen Gottes missbraucht, um sich gegenseitig zu töten.“ Dagegen stehe die „Kraft der Sakramente“.

Im Sudan leben 52 Millionen Menschen, darunter drei Millionen Christen. Seit Beginn des Bürgerkriegs wurden 15 000 Menschen ermordet. Über 850 000 Menschen leben als Vertriebene in seinem Bistum, dass doppelt so groß ist wie Deutschland. Die Landwirtschaft kam völlig zum Erliegen. 95 Prozent der Exporte des Sudan ist Erdöl. Dies ist auch der eigentliche Grund für den Krieg; es geht um Bodenschätze.

Für das größte Krankenhaus in den Nubabergen haben Action Medeor in Vorst und die Leprahilfe in Schiefbahn seit 2012 352 000 Euro mobilisiert. Derzeit geht es darum, die Cholera und das Dengle-Fieber einzudämmen, erläuterte Stefan Marx, der die Rede des Bischofs übersetzte. KAB und CDA überreichten nach der Veranstaltung hierfür eine Spende.

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