Doch das ist nicht der einzige „Job“ für Viersens Sankt Martin, Thorsten Schormann. „Rund 15 Termine absolviere ich als Sankt Martin in der Martinszeit“, sagt der 48-Jährige. Alles eine Frage der Ehre.
Seit dem Jahr 2011 übernimmt Schormann, im Privatleben Notfallsanitäter bei der Stadt Nettetal, das „Amt“ des Sankt Martin regelmäßig. „Seit drei Jahren bin ich Sankt Martin der Stadt Viersen“, ergänzt er. „Und das ist eine tolle Aufgabe. Es ist mir eine Ehre Sankt Martin zu sein.“
Für Schormann sei auch die Fortführung des Brauchtums um Sankt Martin wichtig. „Viele Züge brechen schon weg, und ich möchte nicht, dass dieses Brauchtum stirbt, weil da so viel zurück kommt.“ Das sei auch seine Motivation, den Sankt Martin zu spielen. „Wie Kinderaugen glänzen, wenn sie mich sehen, das ist schon sehr bewegend“.
An seinem beeindruckenden Auftritt ist natürlich auch das imposante rote Cape, die gesamte Uniform beteiligt. In diesem Jahr trägt Thorsten Schormann erstmals eine neue Uniform, nach Maß geschneidert von der Kostümschneiderin Ute Ditges-Vuillot. Gesponsert wurde die Ausstattung von Michaela Kaas („Fensterplatz“) und Familie.
Nicht nur Kinder, auch Senioren verbinden viel mit dem „heiligen Mann“. Denn Thorsten Schormann ist nicht nur im Einsatz bei Martinszügen, für Grundschulen und Kitas, im Kinderkrankenhaus und beim Verein Löwenkinder, sondern hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch Viersener Altenheime zu besuchen.
„Ich besuche jeden Bewohner in seinem Zimmer, wenn das gewünscht ist. Das ist Freude pur!“ So wie Kinder ihn anschauen würden, so tun das auch die älteren Menschen. „Viele weinen, wenn ich da bin und bedanken sich, dass man sie nicht vergessen hat“, berichtet der 48-Jährige. Manche Bewohnerinnen würden sogar extra den Friseur vorher kommen lassen.
Wichtig sei Schormann auch die Interaktion mit seinem Gegenüber: Er möchte in Kontakt treten und nicht nur dastehen. „Und wenn dann Demenzkranke, die sonst nur apathisch sind, plötzlich mit mir reden, dann habe ich alles richtig gemacht.“ Solche Eindrücke müsse er auch dann erst einmal verarbeiten.
Als privater Mensch ist Thorsten Schormann neben seinem Amt als General bei den Hoser Schützen ziemlich sportlich unterwegs. Er trainiert täglich als Ironman-Triathlet Schwimmen, Radfahren, Laufen. „Da wechsel ich den Helm von St. Martin mit dem Fahrradhelm. Und bin dankbar, dass meine Frau das alles mit trägt.“