Kent School-Areal Öffnung der Kirchturmkugel

Schwalmtal · Im Rahmen der Entwicklung des Kent Konvent und der damit verbundenen Sanierung des Kirchturms ergab sich nun eine einmalige Gelegenheit: Die Öffnung der Kirchturmkugel, die seit etwa 1910 die Spitze des Turms zierte.

Bei der Öffnung fanden sich weder historische Dokumente noch Botschaften – stattdessen fanden die Anwesenden ein altes, leeres Vogelnest. Foto: Gemeinde Schwalmtal

Foto: Gemeinde Schwalmtal

Die Hoffnung, eine alte Zeitkapsel mit historischem Inhalt zu finden, war groß. Schließlich geht die Tradition, Kirchturmkugeln mit Erinnerungen und Botschaften für die Nachwelt zu füllen, bis auf das Mittelalter zurück. Nach der Abnahme der Kugel war die Anspannung besonders hoch, da diese ungewöhnlich schwer wirkte. Doch was Maria Magolei vom Projektteam der Investorenfamilie Overlack, Vertreter der Gemeinde Schwalmtal sowie die Mitarbeiter der Firma Schmitz letztlich vorfanden, war dann doch ein eher bescheidener Fund.

Bei der Öffnung fanden sich weder historische Dokumente noch Botschaften – stattdessen fanden die Anwesenden ein altes, leeres Vogelnest. „Das war natürlich etwas, womit wir eher nicht gerechnet hatten“, sagte Maria Magolei.

Doch eine kleine Entdeckung konnte trotzdem gemacht werden: Nach genauerer Untersuchung des äußeren Kugelmaterials entdeckten die Beteiligten die eingeritzte Namen „Heinz“, „Paul“ und „Robert.“ Diese Spuren lassen vermuten, dass die drei Männer mit der Kugel in Verbindung standen und beim Bau der Kirchturmspitze ihre Namen verewigten. Das Kirchturmkreuz, das im Zuge der Sanierungsarbeiten gemeinsam mit der Kugel abgenommen wurde, wird derzeit von einem Schlosser restauriert. Wenn die Spitze wieder den Turm vervollständigt, wird auch die Kugel installiert – dieses Mal allerdings mit einer Zeitkapsel. Über den Inhalt machen sich die Bauherren noch Gedanken: „Vorschläge nehmen wir gerne entgegen“, so Magolei mit einem Lächeln.