MSV Duisburg vor dem Heimspiel gegen Chemnitz "Wir wollen jetzt nachlegen"

Duisburg · Die Pflichtaufgabe Rather SV hat der MSV Duisburg mit 5:1 relativ souverän gelöst - auch wenn der Sieg bei konsequenter Chancenverwertung hätte höher ausfallen können.

Simon Brandstetter (rechts) im Training mit Martin Dausch, Mark Flekken und Mo Cissé.

Foto: Nagraszus

Aber geschenkt. Die Zebras sind nach den Toren von Stanislav Iljutcenko, Kingsley Onuegbu (2), Enis Hajri und Thomas Bröker eine Runde weiter. Und damit steht fest, dass es in der nächsten Pokalrunde zu einem Derby mit historischem Charakter kommt: Am 9. Oktober treten die Zebras beim KFC Uerdingen an der alt ehrwürdigen Grotenkampfbahn an. Aber soweit ist es ja noch nicht. Und an Uerdingen denkt beim MSV auch noch keiner. Denn als nächstes steht das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC an. Und das wird schwer genug.

Als Ilia Gruev vor dem Saisonstart nach seinem Aufstiegsfavoriten gefragt wurde, benannte er den Chemnitzer FC. Und das aus gutem Grund, wie er findet. Und ungeachtet des aktuellen Tabellenplatzes 13. der Ostdeutschen: "Das ist ein ganz starker Gegner, der nicht umsonst der Top-Favorit von den meisten Trainern in der 3. Liga ist. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe." Zumal der CFC beim letzten Heimspiel gegen Osnabrück, das mit 3:0 an die Hausherren ging, laut Gruev vollends überzeugte und absolut verdient gewann. "Wir dürfen nur ganz wenig zulassen und müssen sie gleichzeitig zu Fehlern zwingen", gibt der Coach die Marschroute vor der Länderspielpause vor. Bange ist ihm aber nicht. Denn gerade seine Defensivreihe um Dauerbrenner Branimir Bajic ist seit Spieltag eins in bestechender Form. "Alle, auch die Stürmer arbeiten nach hinten mit. Wir haben in fünf Spielen kein Gegentor bekommen und insgesamt nur sechs Gegentore bisher kassiert. Das zeigt doch, dass wir da gut arbeiten."

Simon Brandstetter, Torschütze des 1:0 in Erfurt, hat sich durch das Entscheidungstor und eine gute Leistung bei seinem Ex-Verein wieder ein wenig mehr in den Fokus gespielt. Ihm selber war der Treffer aber wohl gar nicht so wichtig - trotz langer Durststrecke. "Wir haben gegen einen starken, jungen und hungrigen Gegner mit 1:0 gewonnen, das ist alles, was zählt", gibt Brandstetter bescheiden zu Protokoll. Auch wenn er natürlich froh war, dass er sich im kampf um die heiß begehrten Stammplätze mal wieder zeigen konnte. "Ich habe mich einfach gefreut, dass ich von Anfang an das Vertrauen geschenkt bekommen habe." Auch Ilia Gruev hat den Auftritt seines Stürmers im Osten mit viel Wohlwollen registriert. "Er hat das gemacht, was ich von ihm sehen wollte. Simon war sehr engagiert, ist viel gelaufen und hat gut gegen Ball gearbeitet." Eine Einsatzgarantie gegen Chemnitz bedeute das aber nicht. "Wir haben vier gute Stürmer, die sich ale anbieten wollen. Sie sind alle ganz verschiedene Typen. Vieles ist von der Tagesform der Spieler und natürlich dem jeweiligen Gegner abhängig."

Brandstetter selber hofft und glaubt, dass die tolle Heimserie der Zebras, die in der heimischen Arena in der Liga noch kein Tor kassiert haben, hält. "Wir sind daheim ungeschlagen. Wir wollen jetzt nachlegen und zeigen, dass wir zuhause eine Macht sind."