"Wir schauen nur auf uns und ziehen unser Spiel durch. Wir spielen dominant und voll auf Sieg. So, wie wir es die ganze Saison getan haben", macht Gruev deutlich. Sich zurückziehen und auf Konter lauern? "Das ist nicht unser Spiel und das wird auch nicht passieren." Die Ausgangslage - der MSV hat bei noch zwei ausstehenden Partien fünf Punkte Vorsprung auf Platz drei - kommt Gruev dabei entgegen. "Die Situation ist doch klar. Wenn wir gewinnen, sind wir direkt aufgestiegen. Vergangene Woche waren wir noch auf Hilfe angewiesen, das ist diesmal anders. Wir wollen unser großes Ziel am Samstag unbedingt erreichen." Was nicht bedeuten soll, dass die Zebras vergangene Woche nicht um jeden Preis gewinnen wollten. "Aber", stärkt Gruev seinen Jungs den Rücken, "wir haben alles versucht, sind wieder zurück gekommen, haben wieder Charakter gezeigt." Und das hätten auch die Fans in der Arena gespürt. "Großer Respekt, wie die Zuschauer uns auch nach dem Rückstand unterstützt haben." Gruev habe keine Pfiffe gehört. Und die "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Sprechchöre nach dem Abpfiff seien Balsam für die Seele seiner Spieler gewesen. "Das hat der Mannschaft richtig gut getan." Apropos Fans: 6000 MSV-Anhänger werden am Samstag mindestens in die Kölner Südstadt einfallen - vermutlich werden es aber noch etliche mehr. Bis heute Abend, 19 Uhr, gibt es an der Arena im Zebrashop noch einige, wenige Restkarten zu kaufen - so sie denn nicht jetzt schon komplett vergriffen sind. Am Spieltag selber sind die Tageskassen am Südstadion geschlossen.
Am Willen wird es am Samstag definitiv nicht scheitern. Das machte Enis Hajri, mit drei direkten Torbeteiligungen an den vergangenen fünf Treffern Mann der Stunde, nun auch nochmal deutlich. "Die Mannschaft brennt und ist heiß. Ich würde sagen, sie ist fast schon zu heiß", schmunzelt der Routinier beim Blick auf die letzten Trainingseinheiten, bei denen es hoch her ging. Gesonderte Ansprachen zur Situation von Trainern und Manager Ivo Grlic? Enis Hajri winkt ab. "Brauchen wir gerade nicht. Jeder weiß, worum es für Fans, Verein und Spieler geht." Hajri, vor zwei Jahren selber noch Torschütze des wichtigen 1:1, gefällt die Ausgangslage vor dem Spiel in der Kölner Südstadt. "Wir haben alles in der eigenen Hand. Holen wir die drei Punkte, fällt all der Druck von uns ab und die Party kann steigen." So wie vor zwei Jahren nach dem Kiel-Spiel. "Und jeder von uns ist geil darauf, das nochmal zu erleben." Hajri weiß aber genau, dass die Fortuna, die am vergangenen Spieltag den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht hat, dem MSV nur zu gerne in die Aufstiegssuppe spucken will. "Die können befreit aufspielen und sich nochmal präsentieren. Und sie werden uns natürlich nichts schenken." Das sieht auch Ilia Gruev so, der sich auf einen galligen, spielerisch starken Gegner einstellt. "Sie gehen robust in die Zweikämpfe und operieren oft mit langen Bällen auf ihre starken Kopfballspieler. Darauf müssen vorbereitet sein."