Internationaler Museumstag am 21. Mai Wie kamen Kamele zu den Höckern?

Moers · Kultur, Sprache, Erfindungen, Mitbringsel, Erinnerungen, Persönliches, Kunst, Handwerk: Zum "Internationalen Museumstag" am Sonntag, 21. Mai, geht es im Grafschafter Museum im Moerser Schloss in diesem Jahr rund um das Thema (Völker-)Wanderung.

Das Grafschafter Museum und der Grafschafter Musenhof sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist an dem Tag frei. Die Römer brachten das Münzwesen mit in den Norden. Eine römische Münze besaß allerdings nicht nur ihren eigentlichen Wert, man hatte vielmehr auch eine politische Botschaft und ein Bild des Kaisers im Gepäck. Legionäre der "I. Römercohorte Opladen" präsentieren im Schloss nicht nur vollständiges Marschgepäck, sondern haben auch gleich Utensilien zum Vermessungswesen und dem damaligen Münzwesen eingepackt.

Susanne Tiggemann vom Touché-Theater in Schwerte bringt Wunschgeschichten aus dem Koffer mit. Zum Vorschein kommen spannende, lustige, verwunschene oder unglaubliche Geschichten, die manchmal noch unbekannt sind. Wie kamen Kamele zu ihren Höckern und die Katzen zu ihrem Namen? Seit Jahren ist die Erzählerin unterwegs und sammelt Geschichten aus aller Welt. Märchen, Fabeln, Alltagsgeschichten — ihr Koffer ist voll davon. Gemeinsam mit den Kindern entdeckt sie sie neu. John Dennis Renken, der Improviser in Residence und Stadtmusiker, hat seine Trompete mit im Gepäck und lässt an dem Tag musikalische Einflüsse verschiedener Richtungen im Schloss erklingen.

Passend zu den aktuellen Sonderausstellungen "Völker.Wanderung. Menschen unterwegs" und "Geflüchtet 2015ff" in Kooperation mit der vhs Moers — Kamp-Lintfort erfahren die Besucher nicht nur einiges über die Geschichte der Wanderungsbewegungen am Niederrhein, sondern auch über Schicksale von Menschen, die im Zuge der großen Flüchtlingswelle ab 2015 nach Moers kamen. Das Team des Grafschafter Museums zeigt in der mittelalterlichen Lernstadt im Musenhof, wie man einen Kompass baut und benutzt, Gepäckstäbe und Schuhe herstellt und wie sich die Menschen im Mittelalter weit entfernte Länder vorstellten. Auch Ritter, Händler, Tagelöhner und Bauern waren damals viel unterwegs. Darüber berichten die Mitglieder der Rheinischen Rotte e.V., die im Musenhof wieder ihre Zelte aufschlagen.

Der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein ist auch wieder mit dabei und lockt mit einem Sortiment historischer Bonbons aus früheren Familienrezepten in den historischen Kaufladen im Schloss.

(Niederrhein Verlag GmbH)