Grundsätzlich ist man der Ansicht, dass das Projekt umgesetzt werden solle. Dies machten die Vorstandsmitglieder Rudi Grittner, Bernd Piplack und Wolfgang Gebhard von vornherein deutlich. Der Teufel stecke aber, wie so häufig, im Detail.
Größtes Manko sieht der Vorstand, aber auch die etwa 60 Wedauer und Bissingheimer, die zur Sitzung kamen, in der verkehrlichen Anbindung der neuen Siedlung, die nach Fertigstellung etwa 9.000 Neubürger bewohnen werden.
Nur zwei Straßen sind dafür vorgesehen, ist aus den Plänen zu entnehmen. Die eine befindet sich an der Wedauer Brücke in Form eines Kreisverkehrs, während die andere an dem Seniorenheim „Haus am See“ entlang geführt wird. Besonders hier werde es schnell eng. Zudem seien weder die Wedauer Straße noch die Masurenallee geeignet, solche Fahrzeugmassen aufzunehmen. Bei der Masurenallee besonders deshalb nicht, da ein Teil des Verkehrs des neuen Kreisverkehrs auch über diese Straße abgeleitet werden muss. Vielmehr sei es wichtig auch eine Südanbindung zu schaffen, die dafür Sorge, dass ein Teil der Siedlungsanbindung über die B 288 geführt würde.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Sechs-Seen-Platte auch touristisches Gebiet sei, werden zudem massive Parkplatzprobleme erwartet. Bereits jetzt sei im Sommer das Gebiet rund um die Sechs-seen-Platte komplett zu geparkt.
Ganz wichtig ist dem Bürgerverein auch die Anbindung über die Bahn: Während der jetzige Planentwurf lediglich einen Haltepunkt im Bereich der Wedauer Brücke vorsieht, favorisiert der Bürgerverein einen Haltepunkt in Höhe des Blauen Sees. Hier sollte auch die Fußgängerbrücke errichtet werden, meint der Bürgerverein, der nachdrücklich betont: „Wir wollen keine zweite Fußgängerbrücke. Wir wollen nur eine und die am Blauen See in Höhe der Straße Am Brunnen!“ Wenn dann dort auch der neue Haltepunkt der Bahn eingerichtet würde, wäre dieser auch für die Bissingheimer leicht zu erreichen. Damit wäre allen gedient, war man sich auf der Versammlung des Bürgervereins einig.
Generell sieht der Bürgerverein ein Versäumnis bei der städtischen Verwaltung. Bernd Piplack: „Bei den schon stattgefundenen Bürgergesprächen haben sich die Wedauer und Bissingheimer zum Teil mit viel Engagement beteiligt. Beim jetzigen Planungsentwurf hat man den Eindruck, dass die Anregungen und Ideen zum großen Teil ignoriert worden sind. Waren das alles nur Scheinveranstaltungen?“