Dieser Satz der städtischen Pressemitteilung ist wahrlich nicht neu, denn in den vergangenen fast zwanzig Jahren ist der Deich in Mündelheim, Serm und Umgebung immer wieder Thema von oft erhitzten Diskussionen gewesen. Das "Wie" gebaut und geplant werden soll, aber auch "Wer" was und wie viel bezahlt war dabei immer wieder Thema an Stammtischen, in der Bezirksvertretung und in den diversen Ausschüssen des Rates. Und zum Glück, so möchte man anfügen, zeigte sich Vater Rhein trotz aller Hochwässer in dieser Zeit nicht räuberisch.
"Der Blanke Hans" in Form von überschäumenden Flusswasser blieb in Duisburg in den zwanzig Jahren immer in der von den Deichen vorgezeichneten Bahn. Und die Geduld des Flusses wird nun auch belohnt, könnte man anfügen, denn neben der Sanierung erfolgt mit der Rückverlegung des Deiches Retentionsraum, der mit einer Fläche von etwa 60 Hektar dafür sorgt, dass sich der Rhein bei großem Hochwasser zusätzlich auszubreiten kann. Hierdurch wird ein Beitrag zur Entschärfung von Hochwasserspitzen besonders im weiteren Flussverlauf am Niederrhein und in den Niederlanden geleistet.
Die Bezirksregierung Düsseldorf hat für die Sanierung beziehungsweise den Neubau der Hochwasserschutzeinrichtungen auf einer Länge von 6.7 Kilometer die planerischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Von der Gesamtlänge werden etwa 500 Meter mit einer Spundwand auf Düsseldorfer Stadtgebiet ertüchtigt und die übrigen 6,2 Kilometer als Drei-Zonen-Deich im Stadtgebiet Duisburg erstellt. Im Zuge der Arbeiten wird insgesamt rund 470.000 Kubikmeter Boden verbaut. Dies entspricht einer Menge von 30.000 LKW-Ladungen. Den größten finanziellen Anteil an der rund 57 Millionen Euro teuren Baumaßnahme trägt das Land NRW aufgrund der internationalen und nationalen Bedeutung. Diese ist auch daran zu erkennen, dass die Deichrückverlegung Mündelheim Bestandteil des von den Umweltministerinnen und Umweltministern des Bundes und der Länder im Oktober 2014 verabschiedeten Nationalen Hochwasserschutzprogramms ist. Für die Stadt Duisburg verbleibt ein Anteil von ungefähr 4,5 Millionen Euro. Der neue Deich wird voraussichtlich im Sommer 2018 fertiggestellt sein.