Die Vorteile für diese Art von HSG liegen auf der Hand. Man bündelt die Kräfte nur an der Spitze und schickt eine leistungsstarke Mannschaft in der Oberliga ins Rennen, die auch das Zeug hat, sich für die anstehende Nordrheinliga zu qualifizieren. Dafür muss mindestens ein Platz unter den besten acht Mannschaften in der kommenden Saison her. Es kann aber auch sein, dass z.B nur die besten Fünf in die neue Liga hochrücken. "Und das würde", so Thomas Bigger, Handball-Abteilungsleiter beim TV Jahn, "sowohl für den MTV als auch den TV Jahn sehr, sehr schwierig werden."
Grundsätzlich, und das ist schon der große Unterschied zur Vergangenheit, sind sich die Verantwortlichen beim MTV und beim TV Jahn einig. Demnach steht eine HSG auf ganzer Ebene aktuell nicht zur Diskussion. "Wir geben die besten Spieler in die HSG, aber beide Vereine bewahren ihre Selbstständigkeit. So verlieren wir keine Leute, die das Ganze ablehnen und müssen auch keine acht Mannschaften ins Rennen schicken", erklärt MTV-Obmann Heinz Buteweg.
"Eine gemeinsame erste Mannschaft ist logisch und konsequent. Aber wir wollen uns ja nicht die sportliche Rivalität in der Breite nehmen. Das macht doch auch den Reiz der besonderen Konstellation in dieser kleinen Stadt aus", ergänzt Bigger. Er selber nennt das Ganze eine "unverbindliche Bauvoranfrage." Sprich: Beide Seiten haben sich grundsätzlich darauf geeinigt, mal beim Verband anzufragen, ob man eine HSG nur auf Basis der beiden ersten Mannschaften ins Rennen schicken dürfe. Der Antrag ist jedenfalls gestellt. "Und die Antwort von Verbandsseite erwarten wir in den kommenden Tagen", so Bigger. Eines scheint jedoch schon klar. Ein vorbehaltloses Okay wird es von Verbandsseite wohl nicht geben. "Es ist noch alles in der Schwebe. Wir warten jetzt erst mal ab, wie der Verband reagiert und dann sehen wir weiter", gibt sich auch MTV-Obmann Heinz Buteweg tiefenentspannt.
Ganz davon ab, steht ja auch noch ein Derby am Sonntag an. Um 11.15 Uhr geht es in der Douvermannhalle um eine kleine Vorentscheidung im Abstiegskampf. Beide Mannschaften stehen zwar noch knapp über dem Strich, brauchen aber dringend einen Sieg. Denn noch ist nicht klar, ob es wirklich bei nur zwei Absteigern aus der Oberliga Niederrhein bleibt...