Zusammenarbeit von Hochschule Rhein-Waal und Stadtverwaltung Rheinberg „Davon profitieren beide Seiten“

Rheinberg · Die Kontakte zwischen der Stadt Rheinberg und der vor gut 15 Jahren gegründeten Hochschule Rhein-Waal waren früh geknüpft.

Nachhaltigkeit als gemeinsame Ausrichtung (v.l.n.r.): Bürgermeister Dietmar Heyde, Melchior de Jong (Student der Hochschule Rhein-Waal und Praktikant bei der Stadt Rheinberg), Prof. Dr. Daniela Lud (Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal), Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen (Präsident der Hochschule Rhein-Waal), Sonja Helmich (Nachhaltigkeitsmanagement Stadt Rheinberg), Nicole Weber F. Santos (Klimaschutzmanagement Stadt Rheinberg)

Foto: Stadt Rheinberg

Seitdem ist eine Vielzahl von gemeinsamen Projekten durchgeführt worden. Die Zusammenarbeit von Hochschule und Stadtverwaltung wird von allen Beteiligten als große Bereicherung angesehen. „Hier treffen Wissenschaft und ständige Innovation auf kommunale Betätigungsfelder in der Region“, freut sich Bürgermeister Dietmar Heyde, „davon profitieren beide Seiten“.

Als eine Erfolgsgeschichte ist die nachhaltige Quartiersentwicklung Annaberg / Reichelsiedlung zu nennen. „Wir haben umfangreiche Befragungen durchgeführt und zusammen mit interessierten Anwohner*innen Leitbilder entwickelt“, erinnert sich Prof. Dr. Daniela Lud, Professorin für Umweltbewertung und Umweltsanierung an der Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal. „Entscheidend ist“, so die Expertin, „dass sich jemand aus dem Quartier den Hut aufsetzt, dann fruchten die Impulse von außen.“ Hierfür ist das Engagement der Budberger Bürger*innen ein gutes Beispiel, die sich mittlerweile als „Bürgerverein Zukunft Budberg e. V.“ organisiert haben und eigenständig Projekte initiieren. „Gerne unterstützen wir weiter, wie etwa bei der Akquise von Fördermitteln“, bestätigt Bürgermeister Dietmar Heyde.

Die Frage, was Bürger*innen wirklich wichtig ist und wie diese Informationen zu bekommen sind, stellt sich auch Melchior de Jong, Student der Hochschule Rhein-Waal, der aktuell sein Praxissemester bei der Stadt Rheinberg absolviert. Für den Studiengang „Environment and Energy“ hat sich der gebürtige Niederländer entschieden, „weil ich anderen Menschen helfen wollte.“ Nun möchte er im Rahmen seiner Bachelorarbeit herausbekommen, wie Kommunen auf die bestehenden Perspektiven der Bürger*innen reagieren und diese als Grundlage für ihre Planungen nutzen können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, wie Öffentlichkeitsbeteiligung gestärkt und wirksam umgesetzt werden kann. „Das ist eine spannende Arbeit für viele Kommunen“, ist sich Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, sicher.

Ein Gewinn sind Studierende der Hochschule Rhein-Waal für die Stadtverwaltung allemal. Melchior de Jong hat während seiner Zeit bei der Stadt Rheinberg beispielsweise die Konzeption von Workshops zur Kommunalen Wärmeplanung übernommen sowie bei mehreren Öffentlichkeitsbeteiligungen zu unterschiedlichen Themen der Stadtentwicklung unterstützt. Und die Zeit für die Betreuung des Studenten ist in mehrfacher Hinsicht gut investiert: „Nicht selten sehen wir ehemalige Praktikant*innen im beruflichen Kontext in der Region wieder“, berichtet Nicole Weber F. Santos, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Rheinberg.

Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Hochschule und Kommune bleiben vielfältig. Schließlich weisen der Hochschulentwicklungsplan 2030 und die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Rheinberg unzählige Verknüpfungspunkte auf. „Ich freue mich über die gute Kooperation mit der Stadt Rheinberg in den vergangenen Jahren und hoffe auf eine Intensivierung“, bestätigt der Hochschulpräsident.

Aktuell plant die Stadt Rheinberg für die Entwicklung der Brachfläche nordöstlich des Bahnhofs einen breiten Beteiligungsprozess als LEADER-Projekt. „Eine erste Idee ist die ökologische Aufwertung von Teilen der Fläche sowie die Schaffung eines Raums für Bildung und Begegnung“, berichtet Sonja Helmich vom Nachhaltigkeitsmanagement der Stadt Rheinberg. Der Impuls kam aus der Steuerungsgruppe „Nachhaltiges Rheinberg“, der Prof. Dr. Daniela Lud ebenfalls angehört.