Wie kaum ein anderes Land wird Afghanistan seit einem halben Jahrhundert von Krieg und Gewalt erschüttert. Hier wird offensichtlich, wie schlechtes Regieren ein Land ins Chaos führen kann, wie Terror sich ausbreitet, wie Krieg und Unfreiheit Menschen zu Flüchtenden machen. Einer der fliehenden Menschen ist ein junger Vater mit seinem Sohn. Im November 2020 ertrinkt der Fünfjährige auf der Überfahrt nach Griechenland. In der Türkei war der Asylantrag des Vaters mehrfach abgelehnt worden. In der Europäischen Union wird zum ersten Mal ein Vater wegen des Todes seines Kindes auf der Flucht angeklagt. Zur Identifikation wurde der Vater in Handschellen zur Leiche seines Kindes geführt.
„Als 2015 Menschen vor dem Krieg aus Syrien flohen, bekam das noch viel Aufmerksamkeit“, erzählt Dramaturgin Sandra Höhne, die den Text verfasst hat. „Mittlerweile haben andere Themen dieses verdrängt. Aber Menschen sterben weiterhin im Mittelmeer.“ Die szenische Einrichtung der Lesung hat Sandra Höhne zusammen mit Matthias Heße besorgt, der ebenso mitwirkt wie Behnaaz Jansen, Leonardo Lukanow und Ludwig Michael. Außerdem ist die Stimme von Shehab Fatoum zu hören.
„Sicher nicht“ am Sonntag, 27. April, um 18 Uhr im Alten Landratsamt