Dagegen hat sich heftiger Widerstand erhoben. So stellte der Förderverein der Säule auf einem Pressetermin in der vergangenen Woche fest, das Kleinkunsttheater sei in seiner Art einmalig in Deutschland: Kein anderes Haus dieser Größe – 99 Plätze – biete ein so breit gefächertes Programm.
Seit 14 Jahren unterstützt der Förderverein die Säule bereits; seit 2011 ist der Förderverein in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter sogar Arbeitgeber für die Mitarbeiter der Beleuchtung und Tontechnik und bringt jährlich einen Betrag von 4.000 Euro auf.
OB und Kämmerer versprechen sich von der Säule-Schließung jährliche Einsparungen von rund 190.000 Euro. In dieser Summe sind allerdings auch die Gehälter der anderthalb Stellen in der Säule enthalten und mit 114.000 Euro beziffert. Der Förderverein weist darauf hin, dass es sich dabei um Beamtenstellen handelt, die nicht eingespart werden können. Bleiben 49.000 Euro Mietkosten und 21.000 Euro für Veranstaltungsnebenkosten, Programmhefte und ähnliches.
Allerdings wurden die Räumlichkeiten der Säule 1995 mit Landesmitteln aus dem Projekt „Städtebauförderung“ gebaut. Die Fördermittel sind mit einer Bestandsgarantie von 25 Jahren, also bis 2020, verbunden. Sollte die Stadt die Säule vorher dichtmachen, müsste sie dem Land anteilig Geld zurückzahlen, bei einer Schließung noch in 2014 wären das laut Förderverein 83.000 Euro.
Weiter weist der Förderverein darauf hin, dass Säule-Veranstaltungen der Sparten Kabarett, Literatur, Theater und Musik immer zu 90 Prozent ausgelastet seien. Abonnements seien Monate im voraus ausgebucht, und auch das Programm der „freien Szene“, das etwa 30 Prozent des Säule-Programms ausmache, sei gut besucht.
Dadurch sei die Säule weit über Duisburgs Grenzen bekannt und trage zu einem positiven Image der Stadt bei.
Doch fordert der Förderverein nicht nur, er macht auch Angebote und will seinen Beitrag zum Erhalt des Kleinkunsttheaters leisten.
Nach Vorgesprächen mit der Säule-Leitung und zahlreichen der Künstler, die in der Säule auftreten, wurden folgende Vorschläge gemacht, um Einnahmen zu erwirtschaften, die dann ausschließlich der Stadt zugute kommen sollen.
Die Eintrittspreise sollen um moderate 10 Prozent erhöht werden („wer zwölf Euro zahlt, zahlt auch 13,20 Euro“), ebenfalls die Preise für die sechs Abonnements, die jährlich angeboten werden. Die auftretenden Künstler erhalten dann nicht mehr wie bisher 100 Prozent der Eintrittsgelder, sondern nur 90 Prozent – mehrere Künstler hatten diese Regelung sogar selbst vorgeschlagen. Außerdem haben mehrere Künstler die Bereitschaft signalisiert, Benefizauftritte für den Erhalt der Säule zu spielen, so die Duisburger Rock’n’Roll-Urgesteine „Teddy Technik“ und der Sprecher-Star Christian Brückner, Robert de Niros deutsche Stimme.
Alles in allem rechnet der Förderverein damit, der Stadt dadurch jährlich rund 10.000 Euro Gewinn überweisen zu können.
Jetzt ruht die Hoffnung auf der interessierten Bürgerschaft. Jeden Samstag von 12 bis 15 Uhr stehen Infostände des Fördervereins in der Innenstadt, an denen Unterschriften für den Erhalt des Kleinkunsttheaters abgegeben werden können. Außerdem fordert der Förderverein alle Unterstützer auf, sich mit Briefen an den Oberbürgermeister, den Kämmerer und den Kulturdezernenten für den Erhalt der Säule stark zu machen, Anschrift: Stadt Duisburg, der Oberbürgermeister, Am Burgplatz 19, 47049 Duisburg. Für weitere Auskünfte steht außerdem die Info-Telefonnummer 015204240551 bereit.