So schlicht und sanglich die Melodien in Ludwig van Beethovens einzigem Violinkonzert klingen, so weit und großzügig greifen sie aus. Ein glanzvoller sinfonischer Rahmen hält die drei Sätze des Konzerts zusammen, das mit dem ätherisch schwebenden Larghetto und dem robust-fröhlichen Rondo immer neue Höhepunkte erreicht — und dies ohne Zurschaustellung von Virtuosität. Gründe genug für die große Beliebtheit des Werks, das nach seiner Wiener Uraufführung im Jahr 1806 rasch zum Muster des klassischen Violinkonzerts schlechthin avancierte.
Im 12. Philharmonischen Konzert am Mittwoch und Donnerstag, 6. und 7. Juli, jeweils um 20 Uhr, wird die britische Geigerin Chloë Hanslip im Theater am Marientor mit Beethovens Violinkonzert zu erleben sein. Die Künstlerin ging aus der Schule des berühmten Kölner Geigenlehrers Zakhar Bron hervor und erhielt bereits mit 16 Jahren ihren ersten ECHO-Klassik. Mittlerweile konzertiert sie regelmäßig mit so namhaften Dirigenten wie Mariss Jansons, Jeffrey Tate und Leonard Slatkin. Bei ihrem erfolgreichen Duisburger Debüt im September 2014 empfahl sie sich mit einer Interpretation des Violinkonzerts von Johannes Brahms. Die Duisburger Philharmoniker begleiten Chloë Hanslip unter der Leitung von GMD Giordano Bellincampi.
Ganz aus dem romantischen Natur-Erleben schöpft hingegen die 4. Sinfonie von Anton Bruckner, die nach der Pause erklingt. Hörnerrufe und Waldweben prägen das monumentale Werk. Das Scherzo zeichnet das Bild einer mitreißend vitalen Jagdszene. Gekrönt wird die 1881 uraufgeführte Sinfonie von einem ausgreifenden Finale voller dramatischer Kontraste und imposanter Steigerungen.
Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen, über die Theaterkasse, (0203) 283 62 100, sowie unter www.duisburger-philharmoniker.de