Nach Träger-Rückzug in Moers Lösung für Kinder in Eick-West und in Repelen in Sicht

Moers · Die Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH zieht sich aus den Einrichtungen Gerhart-Hauptmann-Straße und Boberstraße zum 1. August 2026 zurück – eine Lösung für die Betreuung der Kinder in Eick-West ist vorhanden und in Repelen greifbar.

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Stadt, Kirchengemeinde und Träger arbeiten eng zusammen, um auch für Repelen eine gute Perspektive zu finden. Eltern, Kinder und Mitarbeitende sollen nahtlos weitermachen können. Für Jan Pickhardt, Geschäftsführer der Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH, war der Rückzug aber unvermeidbar: „Wir bedauern sehr, dass ein Weiterbetrieb wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist. Verschärfte Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene sowie nicht realisierbare bauliche Maßnahmen haben diese Entscheidung notwendig gemacht.“ Die Tochtergesellschaft der diakonischen Graf Recke Stiftung Düsseldorf hatte beide Kitas im Jahr 2022 von der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinkamp übernommen.

Für die Einrichtung an der Boberstraße mit derzeit 44 Kindern in zwei Gruppen steht die Nachfolge bereits fest: Die Elterninitiative „Die Kleinsten e.V.“ übernimmt. „Wir ziehen nach zwei Jahren in der Interims-Einrichtung in Kapellen wieder zurück in den Moerser Norden“, freut sich die Vorsitzende Swantje Monreal. 29 Jahre waren „Die Kleinsten“ zuvor in Repelen. In Eick-West soll die Kita nun wieder dauerhaft bleiben. „Wir bieten dort ab 1. August 2026 Plätze für Kinder ab einem Jahr an.“ Die Kirchengemeinde bleibt übrigens Eigentümerin des Grundstücks. Der Betrieb in Kapellen soll ebenfalls gesichert werden – entweder durch die Stadt oder einen anderen Träger. In beiden Fällen sollen die derzeitigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Boberstraße Übernahmeangebote erhalten.

In Repelen (73 Kinder ab 1 Jahr in vier Gruppen) führt die Kirchengemeinde derzeit Gespräche über die künftige Trägerschaft. Ziel ist eine übergangslose Lösung, sodass das Team vor Ort erhalten bleibt. „Die Kita-Plätze in Repelen sind unverzichtbar, um den Rechtsanspruch zu erfüllen. Deshalb setzen wir alles daran, den Betrieb ohne Unterbrechung zu sichern“, erläutert Vera Breuer, Leiterin des Jugendamtes der Stadt Moers. „Wir haben gute Chancen, dass uns das gelingt.“ Pfarrerin und Vorsitzende der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinkamp Dorothea Mathies: „Uns liegt auch in Zukunft eine verlässliche Betreuung sehr am Herzen – im Sinne der Mitarbeitenden, Eltern und vor allem der Kinder.“ Vera Breuer unterstreicht: „Alle Beteiligten haben Verantwortung übernommen. Das stimmt uns sehr optimistisch für die weiteren Schritte.“ Eltern, die Fragen zum weiteren Ablauf haben, können sich bei ihr unter vera.breuer@moers.de melden. Die Kirchengemeinde hat der Stadt zudem das Gebäude und das Grundstück zum Kauf angeboten. Ein Vorkaufsrecht ist eingeräumt. Dieses Angebot wird derzeit in der Verwaltung geprüft. Auch die politischen Gremien müssen noch einbezogen werden.

Der Johannes-Kindergarten in Meerbeck bleibt weiterhin Teil des Angebots der Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH. Diese hatte die Kita 2020 von einem gemeinnützigen Verein übernommen. Insgesamt betreut die Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH derzeit in 16 Einrichtungen 1.005 Kinder im Rheinland, im Ruhrgebiet, am Niederrhein und in Ostwestfalen.