Über 40 Prozent der Betriebe sehen hier das gravierendste Problem bei der Suche nach geeigneten Lehrlingen. Andere Ausbildungshemmnisse spielen dem gegenüber eine eher untergeordnete Rolle. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Sonder-Umfrage von „arbeitgeber ruhr“, deren Ergebnisse jetzt zum Start des Ausbildungsjahres vorliegen. In der Arbeitsgemeinschaft von „arbeitgeber ruhr“ sind die führenden Unternehmerverbände des Ruhrgebiets mit Verbandssitzen in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Gelsenkirchen zusammengeschlossen. Die insgesamt 17 Arbeitgeberverbände repräsentieren rund 2200 Mitgliedsunternehmen.
An der aktuellen Umfrage haben sich 237 Unternehmen beteiligt. Sie repräsentieren insgesamt wiederum fast 300000 Beschäftigte und stellen aktuell über 15000 Ausbildungsplätze. Die Umfrage wurde in den Sommermonaten Juli und August durchgeführt. Neben der Sorge um die Ausbildungsfähigkeit sticht ein weiteres Ergebnis der Erhebung heraus. So suchen immer mehr Unternehmen die Zusammenarbeit mit den Schulen, um frühzeitig mit dem Nachwuchs in Kontakt zu treten.
Für über die Hälfte der Betriebe ist diese Kooperation von großer Bedeutung. In den letzten Jahren hat die Bedeutung dieser Zusammenarbeit immer mehr zugenommen. Die Wirtschaft könne zwar vielen Jugendlichen entgegenkommen, sie könne aber nicht das, was in Schulen und Elternhäusern grundsätzlich schief laufe, auffangen und reparieren. „Es gilt gerade für das Revier, dass wir in Bildung und Betreuung investieren müssen. Da haben wir immer noch großen Aufholbedarf“, so Schmitz. Die Politik solle nicht nur mit dem Finger auf die Betriebe zeigen und mehr Ausbildungsplätze fordern, sondern auch ihre „Hausaufgaben“ in den Schulen entschlossen anpacken.
Nach der Erhebung konnten im vergangenen Ausbildungsjahr fast 20 Prozent der Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. „Das muss man wissen, wenn man über unversorgte Bewerber klagt“, erklärt Schmitz.