Mit Gesundheitsförderung zum Job

Duisburg · In immer mehr Firmen wird der Gesundheitsförderung ein hoher Stellenwert eingeräumt. Kurse, Beratungen und Präventionsprogramme stehen dabei im Vordergrund des Tuns. Doch was ist mit den Menschen, die keine Arbeit haben?

Unterschrieben die Kooperationsvereinbarung: Holger Russ, Projektleiter bei der Novitas BKK und Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung in der Duisburger Agentur für Arbeit.

Foto: vowie

In immer mehr Firmen wird der Gesundheitsförderung ein hoher Stellenwert eingeräumt. Kurse, Beratungen und Präventionsprogramme stehen dabei im Vordergrund des Tuns. Doch was ist mit den Menschen, die keine Arbeit haben?

Die gingen bislang leer aus, zumindest dann, wenn sie sich nicht selbst aktiv um ihre Gesundheit kümmerten. Das ist seit Mittwoch vergangener Woche anders, denn seitdem gilt die „Kooperationsvereinbarung zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen“. Ansatz sind dabei Feststellungen, die zum Beispiel aus dem Bereich des ärztlichen Dienstes der Arbeitsagentur kommen. Nicht nur, dass es Menschen gibt, die wegen ihrer Krankheit die Arbeit verloren, viele Personen werden auch in der Arbeitslosigkeit krank. Entsprechend stark ist auch der ärztliche Dienst ausgelastet, weshalb auch freie Ärzte hinzugezogen werden müssen. „Arbeitslose Menschen erkranken häufiger und häufig auch länger als erwerbstätige Personen“, lautet das Resümee von Krankenkassen und Arbeitsagentur.

In Duisburg hat man bereits seit 2012 auf Basis der Duisburger Gesundheitskonferenz erste Schritte Richtung gesundes Leben in Zeiten der Arbeitslosigkeit gemacht. Mit dem Präventionsgesetz als Grundlage stehen ab sofort jedoch neue Möglichkeiten und auch Geldmittel in Höhe von 40.000 Euro bereit, um ein solches Gesundheitsprogramm anzugehen. Die Arbeitsvermittler können somit zur Teilnahme am Gesundheitsprogramm auffordern, um die psychische und physische Konstitution zu verbessern. Wer sich so aktiviert, kann dies auch in den Bewerbungsverfahren deutlich machen, gibt man sich auf Seiten der Krankenkassen und der Arbeitsagentur sicher. Holger Russ, Projektleiter der Novitas BKK für die Zusammenarbeit der Krankenkassen in Duisburg, freut sich über das Interesse der Agentur für Arbeit an einer Kooperation: „Wir sind auf die Partner vor Ort angewiesen, damit wir unsere präventiven und gesundheitsfördernden Ansätze bei arbeitslosen Menschen umsetzen können. Die Agentur für Arbeit kennt die Arbeitslosen und auch die Bildungsträger, bei denen arbeitslose Menschen betreut werden. Wir können so die Mittel der Krankenkassen gezielt einsetzen und einen Beitrag zu einem gesünderen und letztlich auch kürzeren Verlauf von Arbeitslosigkeit leisten.“

(Niederrhein Verlag GmbH)