Letztes Philharmonisches Konzert mit GMD Axel Kober Monumentaler Abschied

Duisburg · Mit einem der gewaltigsten Werke der Musikgeschichte verabschieden die Duisburger Philharmoniker ihren langjährigen Generalmusikdirektor Axel Kober: Arnold Schönbergs „Gurre-Lieder“.

Axel Kober Foto: Christian Schoppe

Foto: Christian Schoppe

Zuerst die Entwarnung an alle, die bei Schönberg Zwölftonmusik befürchten: Die Gurre-Lieder stammen noch vom tonal komponierenden Spätromantiker, begonnen auf dem Höhepunkt des Jugendstils zur Jahrhundertwende. Überwältigend ist der aufführungstechnische Aufwand mit über 300 Mitwirkenden - Gesangssolisten, Chor und Orchester. Auch Form und Klang scheinen, wie Mahlers in der gleichen Zeit entstandene Sinfonien, jeden Rahmen zu sprengen.

Die Geschichte von König Waldemar und seiner Geliebten Tove, die von der eifersüchtigen Königin ermordet wird, gehört zum Sagengut Dänemarks. Schönberg griff begeistert auf die 1899 erschienene Überstzung der „Gurresange“ des dänischen Dichters und Darwinisten Jens Peter Jacobsen (1847-1885) zurück. Das musikalische Spektrum reicht von feinsten kammermusikalischen Verästelungen bis zum wild jagenden Sommerwind, mit allein zehn Hörnern und sechs Trompeten, allem an Holz von Piccoloflöte bis Kontrafagott, Eisenketten und Tam-Tam kommt wahrlich Kobers gesammte Orchestermannschaft auf die Bühne, dazu Spitzensänger wie Albert Dohmen, Maximillian Schmitt und Jacquelyn Wagner und der renommierte Staatschor Latvija. Wahrlich ein krönender Abschluss nach fast acht Jahren als GMD, in denen Kober von Duisburg aus an den namhaftesten Opern- und Orchesterpulten triumphierte, von Amsterdam über Berlin und Mailand bis Wien, wo Anton Webern 1913 nach der Uraufführung der „Gurre-Lieder“ schrieb: „Die Empfindung dieses brausenden Klanges regt mich auf zum Vergehen …“ Keine Sorge: Schon nächste Spielzeit wird Kober die Philharmoniker wieder als Gast dirigieren.

Mittwoch und Donnerstag, 9./10. Juli, 19.30 Uhr, Mercatorhalle
Karten: 0203 28362100
duisburger-philharmoniker.de