Bürgerinitiative "Die Hornitexter" aktiv Kritik am Gewerbepark

Homberg / Baerl · Der so genannte "Gewerbepark" an der Rheindeichstraße zwischen Homberg und Baerl wächst. Knapp ein Jahr ist seit dem ersten Spatenstich auf dem ehemaligen Hornitex-Gelände vergangen. Ein mächtiger Hallenkomplex für Logistikunternehmen ist entstanden und es wird aktuell eine weitere, vierte, Halle errichtet.

Das Modellfoto zeigt den Hallenkomplex, wie er auf der linken Seite bereits real existiert.

Foto: Alpha Industrial / Hagedorn

Seitdem die alte Industriefläche neu entwickelt wird, begleitet die Bürgerinitiative "Die Hornitexter" den Prozess kritisch. Denn den damaligen Prämissen einer "sauberen" Konversion des alten Industriegeländes in einen emissionsarmen "Gewerbepark", der sich problemlos in die Landschaft pflegt und Hunderte Arbeitsplätze bringt, glaubt (e) man nicht. Wäre es nach der Bürgerinitiative gegangen, hätte man grundsätzlich einen Grüngürtel mit Freizeitwert für das 14,5 ha große Gelände zwischen Rhein und Uettelsheimer See favorisiert, allenfalls noch Wohnbebauung zugestimmt.

So kritisiert die Bürgerinitiative in einer aktuellen Stellungnahme die mögliche Erweiterung des Hallenkomplexes in ein angrenzendes Landschaftsschutzgebiet (Flächenfraß), das noch von einer geplanten Änderung des Flächennutzungsplans abhängt.

Gewarnt wird ebenso vor einer Zunahme des LKW-Verkehrs, der trotz Lenkungskonzept zur Autobahn A 42, vielfach den urbanen Verkehr in Homberg und Hochheide belasten werde. Nicht zuletzt kleinere LKW bis 7,5 Tonnen seien ja von der Lenkungspflicht ausgenommen, und auch größere LKW könnten die vorgegebene Verkehrsführung (Sperren) problemlos missachten, wenn es denn verkehrstechnisch günstiger für sie sei. Darüber hinaus seien nach Beseitigung der "Altlasten", "Neulasten" entstanden. Denn so berichtet die Bürgerinitiative, dass das Untergrundmaterial für den Hallenbau aus Abraum der Klasse "Z1" bestehe und alles andere als harmlos sei. Dieses Material dürfe beispielsweise nicht in Trinkwasserschutzgebieten verbaut werden.

Erneut stellt die Bürgerinitiative auch die Zahl der für die Region entstehenden Arbeitsplätze in Frage. Nach ihren Beobachtungen seien in den Hallen rund 30 Menschen tätig, von denen kaum jemand aus Duisburg komme. Von den rund 400 prognostizierten, die ein wesentliches Argument pro Gewerbeansiedlung waren, sei man weit entfernt.

Abschließend befürchtet die Initiative auch, dass Absichten bestehen, das "Gewerbegebiet" in ein "Industriegebiet" umzuwidmen und so beispielsweise 24-Stunden-Betrieb möglich zu machen.


Weitere Informationen unter: www.diehornitexter.wordpress.com