Diesmal ging es jedoch zu einer Firma, die im Stadtteil Meiderich schon mehr als hundert Jahre präsent ist.
Und dabei hat sich nicht nur der Name von „Gesellschaft für Teerverwertung“ über diverse Zwischenbezeichnungen zu heute „Hexion“ verändert, sondern auch die Produkte haben sich gewandelt, wenn auch der ursprüngliche Werkstoff „Kunstharz“ im Grunde der selbe ist. Aus diesem Kunstharz entstand in Meiderich zu Anfang des vergangen Jahrhunderts Bakelit – der erste echte Kunststoff weltweit –, heute gehen die Kunstharze nach Airbus, BMW oder den Herstellern von Windrotorblättern, um den Produkten Leichtigkeit, Stabilität und Preiswürdigkeit zu geben.
Und auch Oberbürgermeister Sören Link war nach der Werksführung ganz angetan: „Hier kann jeder sehen, dass Hexion Akzente setzt. Mit innovativer Forschung ist es auch einem auch einem Traditionsunternehmen möglich, sich zukunftssicher am Markt zu behaupten. Das sichert auch gute Geschäfte für morgen. Solche Unternehmen müssen wir in der Stadt halten!“
Dem konnte GFW-Geschäftsführer Ralf Meurer nur zustimmen, wenn er betonte: „Für uns als Gesellschaft für Wirtschaftsförderung kann dies nur heißen, dass wir den Bestand eines solchen Industriewerks sichern, denn immerhin 400 Mitarbeiter sind in Meiderich beschäftigt.“ Die Lage des Werks fast mitten im Stadtteil bedeute deshalb auch, die Abstände-Entwicklungen im Umfeld des Werks im Auge zu haben, um mögliche Erweiterungen oder Umbauten abzusichern, fügte Ralf Meurer an und versicherte: „Hexion ist ein wunderbares Beispiel für den Strukturwandel innerhalb eines Unternehmens. Zudem zählt eine Firma wie Hexion zum industriellen Kern unserer Stadt, den es zu erhalten gilt!“
Und da sieht Hexion-Geschäftsführer Klaus Alhorn durchaus gute Perspektiven, denn die enge Zusammenarbeit mit den Kunden sorgt dafür, dass die Firma immer Produkte anbieten kann, die passgenau den Kundenwünschen entsprechen. Dabei kann eine solche Entwicklung durchaus mal acht oder zehn Jahre dauern, erläutert der Leiter „Forschung und Entwicklung“, Gab Badini, der mit den 69 Mitarbeitern in seinem Bereich, Forschungen nicht nur für Meiderich, sondern für den gesamten Weltkonzern an 50 Standorten auf allen Kontinenten durchführt. So ist Hexion heute Weltmarktführer bei Spezialharzen.
Ein Umstand, dessen Bedeutung wohl noch eher zunehmen dürfte, denn in immer mehr Anwendungsbereichen wird Stahl und Aluminium durch Verbundwerkstoffe im Sinne von Gewichtsreduktion und Energieeinsparung ersetzt. Und dafür braucht man eben die Kunstharze, deren Grundlagen in Meiderich im Jahr 2005 gelegt wurden.
Einzig der Bedarf an Fachpersonal wie Chemiker, Ingenieure, Chemielaborante, Chemikanten und Industrieanlagen-Elektroniker nimmt ständig zu, weshalb Hexion in Meiderich 30 Azubis im eigenen Ausbildungszentrum schult.
Trotzdem könne die Firma aus dem Stand fünf neue Chemikanten direkt anstellen, so sie denn die entsprechende Qualifikation mitbringen würden, erläutert Personalleiter Sven Jachtmann.