Schon von Weitem war das riesige Willkommensbanner zu sehen, das die jungen Männer selbst gestaltet haben. Sie boten ein reichhaltiges Büffet mit Köstlichkeiten ihren Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Pakistan, dem Iran und Eritrea kostenlos an. Die Bewohner hatten dafür seit den frühen Morgenstunden gekocht. Die umfangreiche Kuchenauswahl sowie heiße und kalte Getränke steuerten Ehrenamtliche des Netzwerks Nord bei.
"Viele Gäste suchten gezielt das Gespräch mit den neuen Nachbarn, um sie besser verstehen zu lernen. Die Flüchtlinge waren anfänglich etwas schüchtern und zurückhaltend, dann tauten sie jedoch auf. Es kam zu unzähligen Kontakten", so Lioba Dietz vom Netzwerk Nord. Eine 94-jährige Besucherin erinnerte sich unter Tränen an ihre traumatische sechsjährige Gefangenschaft in Russland und erzählte von einer Russin, die ihre Not damals erkannte und sie daraus befreite. Genauso, meint sie, müsse man nun den Fremden auch hier helfen.
Haitham aus Syrien (37) drückte in seiner Ansprache auf Deutsch stellvertretend für alle Flüchtlinge seinen Dank sowohl an städtischen Mitarbeitenden als auch an die Ehrenamtlichen für die vielfältige Unterstützung aus. Die eingegangen Spenden an dem Tag, die noch nicht gezählt sind, kommen der Kindertageseinrichtung Eick-West und der Regenbogenschule in Meerfeld zugute.
