MSV gewinnt 2:1 nach kuriosen 90 Minuten gegen Ingolstadt Ein Wahnsinn von einem Fußballspiel

Duisburg · Nach 90 ziemlich kuriosen Minuten hat sich der MSV Duisburg mit 2:1 gegen den SV Ingolstadt durchgesetzt. Schiedsrichter Johann Pfeiffer sorgt für Diskussionen auf beiden Seiten. Mark Flekken mit Blackout.

Mit dieser Elfmeter-Parade gegen Stefan Kutschke verhinderte Mark Flekken die frühe Führung der Gäste. Fotos(2): Nagraszus

Nach dem Abpfiff konnte Mark Flekken schon wieder lachen. "Das wird mir nie wieder passieren. Ich werde einfach in Zukunft keine Flasche mehr ins Tor legen", schmunzelte Flekken, der in der 18. Minute im Glauben des 2:0 für sein Team das 1:1 durch Kutschke kassierte, während er selber genüsslich aus seiner Flasche trank. "Ich bin davon ausgegangen, dass es ein Tor für uns war, bin ganz ruhig in mein Tor spaziert und hab etwas getrunken. Dann zappelte der Ball auch schon in meinem Netz." Diese kuriose Situation war nur die Spitze eines Spiels, das allen Beteiligten wohl lange im Gedächtnis bleiben wird.

Die Entscheidung: Borys Tashchy trifft zum 2:1 und dreht jubelnd ab.

Der MSV, der mit Dan-Patrick Poggenberg auf der linken Abwehrseite, Thomas Blomeyer zentral und Enis Hajri auf Rechts ins Spiel ging, startete mit dem Eindruck aus dem guten Auftritt in Nürnberg stark und selbstbewusst in die Partie. Bereits nach sieben Zeigerumdrehungen hatten die Zebras durch Stanislav Iljutcenko nach Engin-Pass und zwei Freistößen aus viel versprechender Position die ersten guten Möglichkeiten. Nach zehn Minuten aber drohte sich die Nürnberg-Geschichte zu wiederholen. Schiedsrichter Johann Pfeifer zeigte nach einem unglücklichen Tritt von Thomas Blomeyer auf den Elfmeterpunkt. Doch diesmal lief das Ganze anders: Erst parierte Mark Flekken gegen Stefan Kutschke in Weltklasse-Manier. Im direkten Gegenzug jubelten dann die Hausherren als Ahmet Engin nach Poggenberg-Vorarbeit zur 1:0-Führung einschob. Dann wurde es komplett kurios: Der überforderte Schiedsrichter Pfeifer pfiff dem MSV erst ein Tor von Enis Hajri wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ab. Dass der Treffer nicht zählte, bekamen aber nicht alle Duisburger mit - inklusive Mark Flekken, der noch trinkend in seinen Maschen hockte, während Kutschke Naubers Torwart-Rückpass aufnahm und zum 1:1 ausglich. Der Treffer zählte, allen wütenden Protesten der Gastgeber zum Trotz. Als Sahnehäubchen auf eine ziemlich wahnsinnige Halbzeit gab es dann noch eine Rote Karte für Ingolstadts Almog Cohen, die er sich durch ein grobes Foul an Fabian Schnellhardt verdiente.

In Halbzeit zwei hatte Moritz Stoppelkamp kurz nach Wiederanpfiff die Chance, das 2:1 zu erzielen, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Gästekeeper Örjan Nyland. Ansonsten merkte man zunächst nicht viel davon, dass die Bayern in Unterzahl spielten. In Minute 65 stand wieder Nyland im Mittelpunkt. Der Schanzer mähte Stanislav Iljutcenko in der Luft um - Pfeifer zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Borys Tashchy schnappte sich das Leder und verwandelte trocken zur 2:1-Führung für den MSV. Dabei blieb's. Diskutiert wurde nach Abpfiff noch lange. "Beide Teams wollten Fußball spielen, aber mit den Schiedsrichter-Entscheidungen ging das leider nicht." Er selber brauche jetzt Ruhe. "Das war auch von außen sehr anstrengend. Diese Spiel hat mich um Jahre älter werden lassen", pustete Gruev durch.

(Niederrhein Verlag GmbH)