Der Abwehrturm ist weiter außer Gefecht. Wegen eines grippalen Infektes konnte Dustin Bomheuer bereits in Nürnberg nicht mitmachen. Der Innenverteidiger musste Antibiotika schlucken und ist erst so langsam wieder auf dem Weg der Besserung. Ein Einsatz am Samstag gegen Ingolstadt ist absolut undenkbar, wie sein Trainer jetzt noch mal verdeutlichte. "Seine Laborwerte sind noch nicht so, dass er spielen könnte," berichtet Gruev, der gegen die Schanzer auch auf seinen Kapitän und Mann für die Traumtore verzichten muss. Gegen Nürnberg fing Kevin Wolze sich seine fünfte Gelbe Karte ein und ist damit gesperrt. Damit fehlen Gruev zwei ganz entscheidende Spieler am Samstag. Trotzdem ist er bester Dinge, was das Spiel angeht. Mit Nico Klotz, Thomas Blomeyer, Enis Hajri und Dan-Patrick Poggenberg stehen vier Defensivspieler parat, die frei gewordenen Positionen zu besetzen. "Thomas Blomeyer und Nico Klotz haben ihre Sache in Nürnberg gut gemacht", fand Ilia Gruev, der sich aber noch nicht festlegen mag, wer am Samstag auflaufen wird. Denn auch wenn Nico Klotz den Elfmeter verursacht hat und auch das zweite Gegentor über seine Seite gefallen ist, hat ihm sein Auftritt gut gefallen. "Man darf nicht vergessen, dass er mit Tobias Werner einen ganz starken Gegenspieler hatte. Und das zweite Gegentor war eine Verkettung von Fehlern. Er ist viel gelaufen, hatte viele Aktionen. Das hat mir gefallen."
Einer, der in Nürnberg wieder ein paar Minuten Einsatzzeit bekam, ist Lukas Daschner. Einsatzzeit, die sich "Daschi" durch Trainingseinsatz und Beharrlichkeit verdient hätte, betont Gruev: "Seine Einsätze in dieser Saison waren keine Geschenke, die hat er sich erarbeitet." Daschner sei "klar im Kopf", arbeite intensiv und fleißig und warte geduldig auf seine Chancen, sich unter Wettkampfbedingungen zu beweisen. Alles Dinge, die Gruev bei jungen Spielern gerne sieht. "Er macht genau das, was man in seinem Alter machen muss. Er hat in dem einen Jahr hier einen großen Sprung gemacht. Und bei seinen Einsätzen hat er das richtig gut gemacht", gibt's ein dickes Lob vom Chefcoach. Daschner selber freut sich über jede Minute, die er auf dem Rasen stehen darf. "Ich mache mir da nicht zu viel Druck. Ich merke ja, dass ich immer robuster und präsenter werde. Und dadurch steigt auch mein Selbstbewusstsein." Auch seine Kollegen, von denen gerade Fabian Schnellhardt und Tim Albutat ihm wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, sprechen ihm stets gut zu. "Sie raten mir, geduldig zu bleiben. Meine Chance, öfter zu spielen, wird sicherlich kommen."
Der jüngste Spieler im MSV-Kader, der natürlich auch am Samstag wieder auf Einsatzzeit hofft, sah das Spiel seiner Mannschaft in Nürnberg so: "Das Ergebnis gibt das Spiel nicht richtig wieder. In der zweiten Halbzeit haben wir sie ja fast an die Wand gespielt." Zu lange gehadert hätte die Mannschaft damit aber nicht. "Das war schnell abgehakt. Wir nehmen das Positive mit", so Daschner. Wer mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe spiele, brauche sich vor keinem in der Liga zu verstecken, so Lukas Daschner selbstbewusst.