Und dann geht’s direkt los, denn es gilt keine Zeit zu verlieren. Die brauchen wir nämlich, denn nach jedem Step - erste Schicht Schoko, zweite Schicht Pistaziencreme, dritte Schicht Schoko – brauchts einen Kühlvorgang. Aber: „Keine Hetze, wir machen das ganz entspannt“, so der Chef und zeigt, wie er eine Tafel Vollmilch-Milka im Wasserbad schmelzen lässt, die erste Schicht Schokolade in die Form gießt und mit einem Löffel „nicht zu dick, weil da muss ja noch Pistazie drauf“ verteilt. Seine Frau Sarah und Sohn Matteo verteilen derweil bereits vorbereitete Schüsseln mit flüssiger Schokolade an die Workshopteilnehmenden. Ich mache mich direkt an die Arbeit und ahme mehr oder weniger begabt nach, was ich gerade gesehen habe. Zu viel? Zu wenig? Sarah schaut nach: Die Menge stimmt, allerdings war ich etwas schlunzig in der Ausarbeitung der Ecken. Ich ziehe also noch mal nach, dann geht’s zum ersten Mal in die Kühlung.

Runde 2 startet mit der Vorbereitung der Pistaziencreme. Marco lässt etwas klein gemachtes Engelshaar mit einem Stück Butter in einer Pfanne karamellisieren. Sein Tipp: „Einfach ein bisschen anrösten lassen, da kann man den Crunchy-Grad schön selbst bestimmen.“ Im Verhältnis 1:1 wird das Ganze mit Pistaziencreme vermischt, bis eine dickliche Masse entsteht. Natürlich gibt’s eine vorbereitete Variante, damit wir die Pistaziencreme mit dem Engelshaarcrunch direkt – und das gefällt mir besonders gut – recht üppig auf unsere inzwischen gekühlte Schokoschicht streichen können. Da bin ich in meinem Element. Kann man einfach jede Pistaziencreme aus dem Supermarkt verwenden? Ja, das sei Geschmackssache, sagt Marco, warnt aber gleichzeitig davor, die Farbe als Indikator für die Qualität zu halten: „So grüner sie ist, umso mehr Lebensmittelfarbe wurde hinzugefügt.“ Man könne die Pistaziencreme auch leicht selbst herstellen: Pistazien in einem Mixer mahlen und mit weißer Schokolade vermengen- fertig! Mit 50 Euro pro Kilo haben die Nüsse zwar ihren Preis, aber in Summe wären die Kosten für das Selbermachen von Dubai-Schokolade noch weit davon entfernt, was momentan im Internet abgehe und Marco als „total übertrieben“ bezeichnet. Und so beginnt er - während der zweite Kühlvorgang läuft - zu erzählen, warum er die Workshops überhaupt anbietet: „Ich bin es einfach satt, dass hier ein Produkt so unverhältnismäßig teuer angeboten wird. Deshalb will ich zeigen, dass es auch anders geht.“ Dubai-Schokolade sei keine neue Erfindung, sagt der Chef, und erzählt von der Baklavaschokolade, die er bereits vor zehn Jahren in Dubai aß. Dass die Dubai-Schokolade in Dubai 15 Euro koste, sei in Ordnung, wenn man beachte, dass schon für eine No-Name-Tafel 8 Euro fällig werden. „Warum sie aber bei uns auch so teuer verkauft wird, kann ich mir nicht erklären“, sagt Marco. Das Trattoria Ristorante bietet daher bereits seit dem Sommer Tafeln aus eigener Produktion für schlanke 5 Euro an, denn „Schokolade muss für alle bezahlbar bleiben“. Momentan werden sie auch jeden Tag auf dem Weihnachtsmarkt verkauft.

Nun ist’s aber an der Zeit für die 3. Runde: Die letzte, dünne Schicht Schokolade kommt auf die gekühlte Pistaziencreme. Meine Schokolade ist nicht mehr flüssig genug und beim Versuch sie zu verteilen, widersetzt sie sich mir. Mit einem neuen Schälchen und der Erlaubnis, die ganze Schablone einzustreichen, geht’s besser. Während meine sechs kleinen Tafeln nun zum letzten Mal in die Kühlung müssen, bestaune ich meinen Platz: Ich hatte `ne größere Sauerei erwartet. Meine Löffel abschleckend warte ich nun gespannt auf das Endergebnis. Und als ich die Schokolade aus der Form drücke, wird klar: Optisch ist Luft nach oben, geschmacklich ist’s hervorragend.

Die Workshops „Dubai-Schokolade“ sind bis zum Jahresende ausgebucht. Daher wird es im Januar drei Zusatztermine geben: 12., 19. und 26., jeweils 11 bis 12.30 Uhr.

Gewinnspiel: Wir verlosen gemeinsam mit Culinario Moers ein Set, mit dem Sie Ihre eigene Dubai-Schokolade herstellen können, bestehend aus Schokolade, Silikonform, Engelshaar und Pistaziencreme im Wert von insgesamt 25 Euro. Schreiben Sie bis zum 5. Dezember, 10 Uhr, eine Mail mit Betreff „Dubai-Schokolade“ und Ihrem Namen an gewinnspiel-kr@report-anzeigenblatt.de. Der Gewinn muss im Culinario abgeholt werden. Unsere Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise finden Sie unter https://www.extra-tipp-am-sonntag.de/service/datenerhebung/. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel werden diese Teilnahmebedingungen ausdrücklich anerkannt.