Endspiel gegen Leipzig am Sonntag/Verletzungen trüben Euphorie beim MSV Die Relegation fest im Blick

Duisburg · Am Tag nach dem 2:2-Drama von Sandhausen war es auch bei den MSV-Profis endgültig angekommen. Auch wenn Enis Hajri & Co. gerne in realistischer Schlagdistanz zu Platz 15 geblieben wären: Das Remis war ein gewonnener Punkt.

Für den verletzten Michael Ratajczak könnte der Einsatz am Sonntag zu früh kommen. Somit wird Ersatzkeeper Marcel Lenz (Foto) oder sein Kollege Seny Timothy Dieng ihre Chance bekommen.

Foto: Volker Nagraszus

Verletzungen von Michael Ratajczak und Victor Obinna bereiten Sorgen.

Wenn Enis Hajri nach einem Pflichtspiel abends nach Hause kommt, ist an Schlaf vorerst nicht zu denken. Das war natürlich auch nach dem Drama von Sandhausen nicht anders. "Vor zwei, drei Uhr kann ich nach einem solchen Spiel nicht ins Bett gehen. Man geht viele Situation noch mal durch und schaut sich die Aufzeichnung an", erklärte Hajri nach der lockeren Lauf-Trainingseinheit am Montag. Da wirkte er schon viel gelöster und zuversichtlicher als nach dem Abpfiff am Sonntag in Sandhausen. "Im ersten Moment waren wir einfach ein wenig enttäuscht. Eben weil wir uns so viel vorgenommen hatten und unbedingt gewinnen wollten."

Der defensive Allrounder, der für den verletzten Baris Özbek ins Team gerutscht war, sah das Ganze mit ein wenig Abstand und nach der Teambesprechung mit Ilia Gruev aber schon viel positiver. "Wir haben einen Punkt gewonnen und sind als gefühlter Sieger vom Platz gegangen. Und wenn man die Tabelle nun sieht, ist es erst recht ein gewonnener Punkt." Denn da wird der MSV nach den Niederlagen der Konkurrenz als 16. geführt. Mit Platz 15, drei Punkte und sechs Tore Rückstand sind es auf Düsseldorf, beschäftigt man sich beim MSV nicht wirklich mehr. "Das scheint unrealistisch, damit müssen wir uns nicht beschäftigen", winkt auch Hajri ab. Um den Relegationsplatz zu wahren, sollte ein Sieg in der wohl ausverkauften Arena gegen Leipzig her Hajri: "Das ist unser gefühltes zehntes Endspiel in den vergangenen Wochen. Wir sind den Druck gewohnt und als Team gefestigt. Von daher müssen wir das Spiel so annehmen, dass wir es genießen können. Wir haben es schließlich in der Hand, den Relegationsplatz zu verteidigen. Hätte mir das jemand vor zehn Wo

chen gesagt, hätte ich sofort unterschrieben." Überschattet wird die Euphorie beim MSV von den Verletzungen von Michael Ratajczak und Victor Obinna. "Rata" muss pausieren, will aber probieren, Sonntag dabei zu sein. "Ich werde natürlich zusammen mit unserer medizinischen Abteilung und in Absprache mit dem Trainerteam alles versuchen, um der Mannschaft gegen RB Leipzig zu helfen. Ob es reicht, müssen wir abwarten", gab sich der Torwart, der sein Team in Sandhausen mit starken Paraden den Punkt rettete, verhalten optimistisch.
Für Obinna ist die Saison mit dem erlittenen Muskelfaserriss gelaufen.

Spielbericht auf Seite 2

(Niederrhein Verlag GmbH)