Ilia Gruev ist erholt und voller Tatendrang. Klar, an dem dramatische Abstieg nach dem Relegationsduell gegen Würzburg hat auch er zu knabbern gehabt. "Das war schon schwer zu verdauen. Gerade nach all den Wochenenden, an dem wir fast jedes unserer Endspiele gewonnen hatten. Am Ende hat uns wohl einfach die mentale Kraft gefehlt", blickt der MSV-Chefcoach nur kurz zurück — nur um dann den Fokus schnell auf die Gegenwart zu legen. Die ersten Einheiten sind absolviert. Und der Chefcoach hat ein gutes Gefühl: "Wir sind viel gelaufen und haben ein paar Krafteinheiten absolviert. Es sieht alles gut aus." Mit 15 Spielern ist dem Deutsch-Bulgaren ein Großteil seines Kaders geblieben. Der Rest wurde durch junge, hungrige, deutsche Spieler, so das Anforderungsprofil des MSV für die Neuverpflichtungen, sinnvoll ergänzt. "Wir haben ein richtig gutes Gerüst, das stark ergänzt worden ist. Wichtig war uns, dass wir Spieler verpflichten, die in der Vorsaison viel gespielt haben und im Saft sind", erklärt der Chefcoach. Mit Martin Dausch und Andreas Wiegel sind auch zwei Quasi-Nezugänge dabei, die nach ihren langen Verletzungspausen wieder richtih angreifen wollen. "Dauschi ist fit und macht einen guten eindruck. Andreas hatte zuletzt ein paar kleinere Probleme, wird aber ab Donnerstag auch wieder voll einstzfähig sein", berichtet der Trainer.
Und so haben die Zebras eine starke Truppe beisammen, die, wenn nicht das Verletzungspech wieder so zuschlägt wie im Vorjahr, ganz oben mitspielen will. "Klar, wir wollen wiederkommen und wollen oben angreifen. Die Mannschaft ist gut genug, den Aufstieg zu schaffen. Sie muss das nur auch auf den Platz bringen. Und wir dürfen nicht wieder so ein Verletzungspech haben", sagt Sportdirektor Ivo Grlic, der noch Ausschau hält nach einem jüngeren Innenverteidiger. Ist der gefunden, wäre der 24er-Kader für die kommende Spielzeit komplett. Auf der Torwartposition geht der Sportdirektor davon aus, dass Marcel Lenz den Konkurrenzkampf mit den beiden Neuverpflichtungen annimmt. "Marcel hat noch ein Jahr Vertrag. Er hat gesagt, dass er nochmal angreifen will."
Neu mit dabei sind Co-Trainer Yontcho Arsov und Chefscout Chris Schmoldt. Mit Arsov hat Gruev seinen Wunschkandidaten an seiner Seite. Beide arbeiteten bereits gemeinsam unter Krassimir Balakov . "Wir kennen uns gut. Er bringt viel Qualität und Erfahrung mit. Yontcho wird neue Impulse setzen und unser Team perfekt ergänzen." Der "Neue" freut sich auf seine Aufgabe beim MSV: "Ich bin froh, hier bei einem so großen Traditionsverein zu sein. Ich habe damals während meiner Zeit als Co-Trainer bei Sandhausen schon gemerkt, was es heißt, gegen den MSV zu spielen. Da war das Auswärtsspiel in Sandhausen quasi ein Heimspiel. Umso schöner, dass ich jetzt Teil des MSV bin." Ganz ähnlich sieht das auch der neue Chefscout: "Ich bin sehr dankbar. Das ist eine große Ehre und Chance für mich." Mit dem frisch gebackenen Vater Chris Schmodlt hat Ilia Gruev bereits in Kaiserslautern zusammen gearbeitet. "Ein absoluter Fachmann, der richtig gute Analysen des Gegners erstellt."