Besondere „Modelle“ aus Asterlagen

Rheinhausen · Die siebte Station in der Reihe Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog führte Sören Link zu der Duisburger Modellfabrik GmbH. Beim Begriff „Modelle“ denken wohl die allermeisten von uns an mehr oder minder kleine Nachbildungen von Gegenständen in der „großen“ Welt.

Direkt am „Objekt“ lässt sich vieles besser erklären: Herbert Schild (Geschäftsführer, Duisburger Modellfabrik), Ralf Meurer (GFW-Geschäftsführer), Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Sven Scheidung (Modellbauermeister, Duisburger Modellfabrik) und Martin Jäger (Geschäftsführer, Duisburger Modellfabrik)

Foto: vowie

„Modell“-Eisenbahnen sind zum Beispiel so etwas.

Doch mit „so etwas“ hat man in der „Duisburger Modellfabrik“ an der Dr. Alfred-Herrhausenallee 59, im Gewerbegebiet Asterlagen, so gar nichts am Hut. Hier sind die Modelle nicht nur meist ungleich größer, schwerer und unhandlicher sondern immer auch „negativ“. Negativ bedeutet in diesem Fall, dass all die Erhebungen im späteren Werkstück im Modell Einbuchtungen aufweisen müssen. Denn der Modellbauer, baut meist aus Holz die Formen, nach denen in der Gießerei zum Beispiel Motorblöcke für große Schiffsdiesel gegossen werden. Auch Getriebeschalen, Turbinengehäuse oder auch Rotorgehäuse werden so produziert.

Martin Jäger, seit 2009 Geschäftsführer bei der Duisburger Modellfabrik, ergänzt: „Wichtig ist, immer von der Form her, also im Negativ, zu denken. Man muss sich stets vergegenwärtigen: Wie muss die Sand-Form aussehen, damit man den gewünschten Inhalt hineingießen kann und dadurch ein Gussteil entsteht. Die Kunst des Modellbaus ist es, von außen nach innen zu denken und umgekehrt. Und das ist ziemlich anspruchsvoll und komplex.

So zählt die Duisburger Modellfabrik mit ihren gegenwärtig 30 Beschäftigten zu den fünf oder sechs Betrieben in der gesamten Bundesrepublik, die sich auf ein solches Arbeitsfeld spezialisiert haben. Umso wichtiger war und ist es für Duisburg, einen solchen Vorzeigebetrieb auch am Standort zu halten. Dies gelang der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW) bereits im Jahr 1999, als die Firma von Hochfeld zur anderen Rheinseite nach Asterlagen umzog. Größe Produktionsflächen waren hier möglich. Aber auch derzeit ist die GFW wieder am Ball, denn die Einführung einer effizienten Energieversorgung steht an.

Denn Energie wird zunehmend wichtiger für den Bau der Modelle. Bis zum Jahr 2005 wurden die Modelle ausschließlich in Handarbeit gefertigt. Dann kam der Computer, der heute zunehmend wichtiger wird, denn viele Dinge seien nur noch in computergenerierten 3-D-Ansichten darstellbar, betont Geschäftsführer Herbert Schild. So fräsen heute vielfach 5-Achs-Portalfräsen die Formen, die sonst in Handarbeit gebaut wurden. Trotzdem hat Handarbeit bei der Duisburger Modellfabrik immer noch einen hohen Stellenwert. So sind auch Fachkräfte gefragt, weshalb die Duisburger Modellfabrik auch für Nachwuchs sorgt. Von den dreißig Mitarbeitern sind neun Auszubildende, die auch zukünftig den Fachkräftebedarf decken werde

n.

(Niederrhein Verlag GmbH)