Schaffrath-Spendenaktion für Spaltkinder Dem Krankenhaus den Schrecken nehmen

Mönchengladbach · Wie könnte man ein Behandlungszimmer so einrichten, dass es Kinder nicht verschreckt? Das ist besonders wichtig für die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Krankenhaus Bethesda, denn hier werden Kinder mit Gaumenspalten operiert. Die Schaffrath Stiftung für Soziales initiiert dafür jetzt eine Spendenaktion.

Krankenhausdirektorin Rita Tönjann, Stiftungsvorständin Renate Schaffrath und Chefarzt Prof. Dr. Dr. Daniel Rothamel stellten das Spendenprojekt zugunsten Kindern mit Gaumenspalte vor (v.l.).

Foto: rimapress/Markus Rick

Ein kindgerecht-kleiner Zahnarztstuhl in einer bunten Farbe kostet um die 40 000 Euro, und das ist nicht das Einzige, was die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im evangelischen Krankenhaus Bethesda/ Johanniter GmbH weniger erschreckend für Kinder machen soll. Es soll auch sonst ein bisschen mehr Farbe und Spielsachen in den Stationszimmern und dem Wartebereich der Klinik geben, die eigentlich für Erwachsene eingerichtet ist.

Warum gerade hier? „Wir operieren 200 bis 250 Kinder und Jugendliche mit Gaumenspalte im Jahr“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Dr. Daniel Rothamel, der auf dem Gebiet weit über Mönchengladbach raus als ausgewiesener Experte gilt. „Man denkt immer, das sei ein Problem, dass es in Deutschland gar nicht gibt“, so Klinikdirektorin Rita Tönjann. Dabei sei ungefähr jedes 500. Kind betroffen. „Das kann man heute sehr gut behandeln, so dass am Ende kaum etwas zu sehen ist“, sagt Chefarzt Rothamel. Allerdings brauche es mehrere Operationen zwischen der vierten bis achten Lebenswoche und dem 18. Lebenjahr. Je nach Größe der Gaumenspalte werde auch schon früher eingegriffen, etwa weil die Spalte das Schlucken verhindere. Operiert werde zuerst die Lippe, in der Regel mit sechs Monaten. Mit einem Jahr werde der Gaumen operiert, weil das Kind dann zu sprechen beginne. Später müsse der Oberkiefer gerichtet werden, um ein normales Wachstum der Zähne möglich zu machen und im Erwachsenenalter müsse der Kiefer, der sich durch die Maßnahmen nach hinten verschiebe, noch einmal operiert werden. Oft sei auch die Nase verzogen und müsse gerichtet werden.

„Die Kinder müssen eine Zeit lang immer wieder zu uns kommen“, sagt Prof. Rothamel, dessen Abteilung als einzige in Mönchengladbach diese speziellen Operationen vornimmt und auch Kinder aus dem Ausland – etwa aus Nepal, Indien, Pakistan oder afrikanischen Ländern – operiert. Umso wichtiger sei es, dass die Kinder sich wohlfühlen.

An dem Punkt kommt nun eine besondere Spendenaktion mit Hilfe der Schaffrath Stiftung für Soziales ins Spiel. Sie soll eine kindgerechte Umgestaltung verschiedener Räume in der Klinik möglich machen. „Kinder liegen mir besonders am Herzen, sie sind unsere Zukunft“, sagt Stiftungsvorständin Renate Schaffrath. Wer das Vorhaben finanziell unterstützen möchte, kann dies ab sofort mit einer Spende an die Johanniter GmbH tun. Dabei zählt jeder Euro doppelt, da die Schaffrath Stiftung die eingehenden Spenden bis zu einem Betrag von 10 000 Euro verdoppelt.