Rattenplage am Fernbusbahnhof Wie in „Ratatouille“ – nur nicht so lustig!

Mönchengladbach · Jennifer Repges ist verzweifelt. Seit ihrer Kindheit wohnt sie auf der Hindenburgstraße 232-234, direkt am Fernbusbahnhof. In den letzten Jahren ist die Situation unerträglich geworden: Drogenabhängige, Dealer und Obdachlose gehören zum Straßenbild, doch es kommt noch schlimmer: Ratten, und zwar viele. „Die Stadt muss endlich was tun!“, sagt sie diese Woche zum Extra-Tipp.

Aus den Mauern, der Kanalisation, den Müllcontainern – aus allen Löchern kommen sie: Ratten! Jennifer Repges und andere Anwohner am Fernbusbahnhof sind verzweifelt. Jetzt hat die Stadt angekündigt, gegen die Rattenplage vorzugehen.

Foto: Petra Käding

Das Problem ist nicht neu. „Vor zwei Jahren liefen die Ratten bis über die Fußgängerzone“, erinnert sich Jennifer Repges. Die Stadt habe damals auf ihre Meldung hin den rattenbewohnten Grünstreifen umzäunt und Giftköder ausgelegt; die mags habe jedenfalls kurz darauf Hunderte toter Ratten eingesammelt.

Die Aktion – offenbar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, die Ratten scheinen sich explosionsartig vermehrt und längst jede Scheu verloren zu haben. Selbst tagsüber sieht man sie, unter parkenden Autos (oder sogar in der Karosserie), in die Müllcontainer kletternd, im Mauerwerk der Bahnanlage verschwindend. „Wir haben schon gesagt, das ist hier wie in ‚Ratatouille‘ mit den vielen Ratten“, scherzt Jennifer Repges, aber man merkt, dass ihr eigentlich nicht nach Lachen zumute ist.

„Wenn ich Mülltonnen zur Straße ziehe, kommen die Ratten reihenweise unten heraus“, erzählt sie. „Meiner Mutter (75) ist schon mal eine Ratte über die Schulter gesprungen, als sie eine Tonne öffnete, um Hausmüll zu entsorgen!“ Nachts ist es besonders schlimm, wie Jennifer Repges‘ Frau Constanze sagt. „Wenn man mit dem Hund rausgeht, rennen einem die Ratten über die Füße.“ Mieter Ömer Faruk hat schon mehrfach Videos von der Ratteninvasion gedreht. Besonders heikel: Die Ratten machen nicht vor Haustüren Halt, sie krabbeln Wände hoch, schlüpfen in Flure und Keller...

Ekel und Angst, auch vor gesundheitlichen Gefahren, schreckt die Anwohner, „einige wollen wegziehen“, sagt Jennifer Repges. Auch sie habe schon überlegt: „Wenn meine Eltern nicht so alt wären, würde ich wegziehen. Wenn sie nicht mehr sind, verkaufe ich das Haus, das seit drei Generationen unserer Familie gehört!“

Doch noch hat sie nicht aufgegeben. Ordnungs- und Gesundheitsamt, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, mags, die Presse – alle hat sie angeschrieben. „Es wird Zeit, dass die Stadt was macht!“, sagt sie. „Die mags könnte uns allein mit unten geschlossenen gelben Mülltcontainern schon helfen, da die Ratten durch die Löcher unten in die Tonnen krabbeln und Unrat rausholen.“

Die Stadt hat sich auf Anfrage bereits gemeldet: „Das Gesundheitsamt ist unmittelbar nach der Hinweismail von Frau Repges tätig geworden“, erklärt die Pressestelle. Die Deutsche Bahn sei bereits informiert und gebeten worden, Köder auf ihren Flächen auszulegen. Auch zur NEW stehe die Stadt bezüglich der Angelegenheit in Kontakt. Für die Bekämpfung im öffentlichen Raum sei die Firma Leeser & Will beauftragt worden, die bereits oberirdisch und unterirdisch in der Kanalisation Köder ausgelegt habe.

Sieht so aus, als ginge es den Ratten an den Kragen.

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